Die Studie wurde im Zuge der UK-Farm Scale Evaluations (FSEs) an einem Feld durchgeführt. Ziel war es herauszufinden, wie und ob es zu einem Transfer vom Raps zu wildwachsenden Pflanzen kommen kann. Gegner genetisch veränderter Pflanzen hatten immer wieder befürchtet, dass es zu solchen Gen-Transfers kommen könnte. Befürworter hatten hingegen die Ansicht vertreten, dass dieses Risiko äußerst gering sei oder gar nicht bestehe. Der Versuch ergab, dass es wohl tatsächlich besteht.
Das CEH-Team hat mehr als 95.000 Samen frei lebender verwandter Pflanzen in und rund um die Anbaufläche des Gen-Raps untersucht. Die Samen wurden in Gewächshäusern zu fertigen Pflanzen gezogen und anschließend untersucht. Insbesondere interessierten sich die Forscher, wie die Pflanzen auf das Herbizid Liberty reagierten. Insgesamt fanden die Forscher nur zwei Pflanzen von Brassica rapa, einer nahen Verwandten des Ölraps, die Resistenzen zeigten. Allerdings konnten die Forscher eine Pflanze ausmachen, die überhaupt keine Reaktion zeigte. Sie nehmen an, dass es sich um Ackersenf (Sinapis arvensis) handelt. In der DNA-Analyse stellten sie fest, dass genetische Spuren vom Gen-Raps vorhanden waren. Im folgenden Jahr konnten am Feld allerdings keine Resistenzen beim Ackersenf gestellt werden.
Für Umweltexperten bedeutet bereits ein einziges resistentes Pflänzchen eine Gefahr für andere wildwachsende Arten. Ein kommerzieller Gen-Raps-Acker könnte nach Ansicht von Friends of the Earth zu einer wahren Flut an resistenten Arten führen. Dann müsse der Einsatz von Herbiziden um ein Vielfaches erhöht werden.