Lubnau zufolge konnten in den vergangenen 50 Jahren nur rund 50.000 Bücher als Hörbücher für Blindenhörbüchereien vertont werden. Die gleiche Zahl an Titeln komme jedoch allein in einem Jahr auf den Markt. "Blinde haben nur einen kleinen Ausschnitt davon", sagte er. Er wünsche sich etwa zehn Prozent der Neuerscheinungen auch als Blindenhörbücher. Dies sei jedoch leider "eine Utopie".
Der Verbandspräsident kritisierte, durch die Kürzung des Blindengeldes in vielen Bundesländern seien die Betroffenen noch weniger in der Lage, für die Hörbüchereien zu spenden. Diese finanzierten sich indes nicht nur durch staatliche Zuschüsse und die Blindenverbände, sondern auch durch private Gelder der Nutzer.
Deutschlandweit gibt es rund zehn Blindenhörbüchereien. Diese versorgen Blinde per Fernleihe kostenlos mit vertonten Büchern. Im Gegensatz zu kommerziellen Hörbüchern werden diese in voller Länge aufgenommen. Als Sprecher sind zum Beispiel Rundfunksprecher, Schauspieler und Ehrenamtliche tätig.