Die ausführliche Berichterstattung über die Ereignisse in Rom ließ bei den privaten Sendern RTL und SAT.1 den Anteil politischer Themen auf unter 20 Prozent sinken ("RTL aktuell": 17 Prozent/entspricht 4 Sendeminuten pro Ausgabe; "SAT.1 News": 18 Prozent/3 Minuten). Themen aus den Bereichen Unfall/Katastrophe, Kriminalität sowie Human Interest/Buntes erreichten mit zusammen 20 Prozent (5 Minuten) bei "RTL aktuell" und 15 Prozent (3 Minuten) bei "SAT.1 News" fast den Umfang ihrer Politikberichterstattung beziehungsweise überstiegen diesen.
Bei der ARD-"Tagesschau" und "heute" vom ZDF gab es ebenfalls Verschiebungen, die Politikanteile blieben jedoch mit 45 Prozent bei der "Tagesschau" (7 Minuten) und 31 Prozent bei "heute" (7 Minuten) auf hohem Niveau. Die Themenbereiche Unfall/Katastrophe, Kriminalität sowie Human Interest/Buntes spielen hier kaum eine Rolle.
Die Papst-Berichterstattung macht sich im April auch im Profil der beiden Nachrichtenmagazine von ARD und ZDF, "Tagesthemen" und "heute-journal", deutlich bemerkbar. Weiterhin hohe Anteile erzielten neben der Politik auch Themen aus den Bereichen Wirtschaft und Gesellschaft/Justiz.
Mit dem "InfoMonitor" untersucht das IFEM Institut für empirische Medienforschung, Köln, im Auftrag der ARD/ZDF-Medienkommission die wichtigsten Nachrichtenangebote im deutschen Fernsehen. Berücksichtigt sind folgende Sendungen: "Tagesschau" (20 Uhr), "heute" (19 Uhr), "RTL aktuell" (18:45 Uhr), "SAT.1 News" (18:30 Uhr), "Tagesthemen" und "heute-journal". Die Sendungen werden täglich aufgezeichnet und die Themen aller Beiträge nach Inhalt, Ereignis, Sendedauer, Häufigkeit und Platzierung analysiert.