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Protestwoche gegen Studiengebühren

Tausende demonstrieren in Stuttgart gegen Studiengebühren

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Mit einer Großdemonstration am Mittwoch in Stuttgart haben die Proteste gegen Studiengebühren im Südwesten einen neuen Höhepunkt erreicht. Nach Veranstalterangaben zogen rund 5000 Studenten mit Transparenten und Trillerpfeifen durch die Innenstadt. Die Polizei zählte rund 4000 Teilnehmer. Bei einer Abschlusskundgebung auf dem Marktplatz forderten sowohl Studentenvertreter als auch Gewerkschafter den Erhalt des gebührenfreien Erststudiums. Die Demonstration fand im Rahmen einer bundesweiten Protestwoche gegen Studiengebühren statt.


Nach Plänen der baden-württembergischen Landesregierung sollen ab dem Wintersemester 2007/08 pro Semester 500 Euro Studiengebühren fällig werden. Die Studenten im Land gehen dagegen bereits seit Anfang der Woche mit zahlreichen Aktionen vor. So wurde etwa in Freiburg das Uni-Rektorat besetzt. An der Universität Stuttgart riefen Studenten zum Boykott von Vorlesungen auf.

Der Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Rainer Dahlem, betonte auf der Kundgebung, Studiengebühren seien ein "Armutszeugnis". Durch Gebühren würden junge Menschen vom Studium abgehalten. Landeswissenschaftsminister Peter Frankenberg (CDU) äußerte derweil in einer Stellungnahme zwar Verständnis für die Proteste. Er vermisse aber "überzeugende Argumente". Studiengebühren seien "notwendig und richtig", verteidigte der Minister seine Pläne.

Zu der Demonstration hatte der Arbeitskreis Bildung der Universität Stuttgart mobilisiert. In der baden-württembergischen Landeshauptstadt war es bereits die zweite Großaktion von Studenten in diesem Jahr, nachdem das Bundesverfassungsgericht im Januar den Weg für Studiengebühren frei gemacht hatte.

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