Proteste gab es in München, Gießen, Heidelberg, Mannheim, Köln, Aachen, Hamburg, Hannover, Würzburg und Marburg. Drougias sagte, die Proteste seien erfolgreich verlaufen und bildeten gegebenenfalls nur den Einstieg in flächendeckende Warnstreiks. Die Proteste seien eine "deutliche Warnung" an die Arbeitgeber, zu verbessern.
Schwerpunkt der Protestaktionen war Gießen, wo sich rund 2000 Ärzte der Universitätskliniken Gießen, Marburg und Frankfurt am Main an einem ganztägigen Warnstreik beteiligten, wie Drougias sagte. Allein rund 300 Ärzte der Gießener Uni-Klinik traten in den Ausstand. Einige Kollegen hielten einen Notdienst aufrecht, sagte ein Sprecher. Nach seiner Schätzung beteiligten sich 80 Prozent der Ärzte des Uni-Klinikums an dem Protest.
Rund 400 Ärzte des Universitätsklinikums Heidelberg schlossen sich einer "verlängerten Mittagspause" an. Sie nahmen außerdem vor einem Klinikgebäude an einer Kundgebung teil. Am Klinikum Mannheim kam es im kleineren Umfang ebenfalls zu Protesten. Christian Benninger, Vorstandsmitglied beim Marburger Bund in Baden-Württemberg, sagte, die Ärzteschaft wolle die Entwicklung nicht länger hinnehmen. "Wir sind bereit, aktiv zu streiken", betonte er. In Köln demonstrierten mehr als 200 Mediziner, wie ein Sprecher der Mediziner-Gewerkschaft sagte. Einige Ärzte verliehen in Köln ihren Forderungen mit Trillerpfeifen Nachdruck.
Der Vorsitzende der Ärztegewerkschaft, Frank Ulrich Montgomery, verteidigte die Protestaktionen. Es gehe nicht darum, die Patienten im Stich zu lassen, sondern der Politik klar zu machen, dass sie so nicht weitermachen könne. Die Aktionen seien als "letzte Warnung" gedacht. Nötig sei ein vernünftiger Tarifvertrag, mahnte Montgomery. Zugleich kündigte er mögliche weitere Protestaktionen an. Man habe "noch ein bisschen mehr im Köcher". Der nächste Schritt könnte sein, dass die Ärzte aufhörten, die Abrechnungsunterlagen für die Verwaltungen auszufüllen.