Borneo sei die Heimat der letzten Orang-Utans, der seltenen Sumatra-Nashörner und des asiatischen Zwergelefanten, so WWF-Artenschützer Stefan Ziegler. 221 Säugetierarten, 622 Vogelarten sowie 15.000 Pflanzen seien bislang dort entdeckt worden. Auf dieser Insel, die etwas mehr als doppelt so groß ist wie Deutschland, gebe es genauso viele Pflanzenarten wie in ganz Afrika.
Doch der Reichtum sei akut bedroht: Anhaltender legaler und illegaler Kahlschlag für die Holz- und Papierindustrie sowie die Umwandlung von Regenwald in Gummibaum- und Ölpalmen-Plantagen zerstörten den Urwald im Zeitraffertempo. "Noch sind große Teile Borneos unberührt. Doch wenn sich der rasante Kahlschlag in den kommenden Jahren fortsetzt, geht der Lebensraum für Orang-Utan und Co unwiederbringlich verloren", sagte Ziegler.
Eine "Borneo-Kampagne" soll im Juni 2005 "die Menschen in Deutschland auf die dramatische Situation in einem der letzten intakten Urwälder der Welt aufmerksam machen" und um Unterstützung werben: Der Plan sei ein 220.000 Quadratkilometern großes Schutzgebiet zu gründen. Der WWF geht davon aus, dass im unzugänglichen Gebiet noch tausende unentdeckte Tiere und Pflanzen lebten.