Angesichts der Umfrageergebnisse setze die Organisation große Hoffnungen in eine Vorbildrolle der chinesischen Industrie, um "Umweltprobleme im globalen Maßstab zu lösen". China habe das "Potenzial für eine Vorbildfunktion", sagte Susanne Honnef, die die Naturschutzprojekte des WWF Deutschland in China betreut. "Ich hoffe, dass China diese Rolle auch annimmt."
"Viele bedeutende chinesische Unternehmen sind umweltbewusster, als sie meist dargestellt werden", sagte Peng Lei, chinesischer WWF-Zuständiger für Handels- und Investitionspolitik. "China hat das Potenzial, zum weltweit führenden Exporteur und Investor von nachhaltigen Produkten zu werden und dadurch weltweit den Umweltschutz voranzutreiben", sagte Honnef.
Honnef verlangte, "die guten Absichten" der Unternehmen finanziell zu unterstützen. Eine andere Möglichkeit den Umweltschutz zu unterstützen sei eine "gezielte Nachfrage" durch die Europäische Union, die USA und Japan. Auch sollten westliche Unternehmen eine Vorbildfunktion für Chinas aufstrebende Wirtschaft übernehmen, indem sie die strikteren Umweltauflagen ihrer Heimatländer auch in China berücksichtigten.
In 22 Prozent der befragten Unternehmen galten strengere Umweltstandards als von der Gesetzgebung gefordert, heißt es in einer Mitteilung des WWF. Das treffe zum Beispiel für die Reduzierung des Kohlendioxidausstoßes zu, für die Müllentsorgung und die Nutzung energieeffizienter Technologien. Die Umfrage wurde unter Unternehmen aus den Sektoren Energieerzeugung, Finanzen, Elektronik und Informationstechnologie durchgeführt, darunter die Bank von Shanghai und die chinesische Telekom, berichten die Artenschützer.
In der Umfrage wiesen einige der Teilnehmer allerdings auch darauf hin, dass es in China Unternehmen gebe, die sich für eine Aufweichung der Umweltgesetzgebung einsetzen oder sogar versuchen, geltendes Recht zu brechen.