Das Magazin erklärte die Anwendungsgebiete folgendermaßen: Speisesalz rieselt besser, mancher Ketchup fließt restlos aus der Flasche und haftet dennoch an den Speisen. Nanopartikel machten es möglich. Sie steckten in Nahrungsmitteln, Sonnencremes und Autolacken. Die "Wunderteilchen" sind viele zehntausend Mal feiner als ein menschliches Haar. Gelangen sie über die Nahrung, die Lunge oder die Haut in den Körper, werden sie über das Blut verteilt.
Sie seien aber so widerstandsfähig, dass der Körper sie kaum auflösen kann, so WISO. Die Folge: Die Partikel könnten sich in Organen einlagern. Was sie dort möglicherweise anrichteten, sei bislang kaum erforscht. Wolfgang Kreyling vom Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit warnt vor gesundheitlichen Folgen: "Zum einen kann die Herz-Rhythmus-Funktion gestört werden und zum anderen die Gerinnungs-Funktion, so dass man Herzinfarkt-Effekte beobachten kann beziehungsweise thrombotische Effekte." Auch die Umweltmedizinerin Barbara Dohmen fürchtet, dass Nanoteilchen die Gesundheit schädigen könnten, wie vor einigen Jahren Asbest: "Es zeigt sich, dass diese Nanopartikel, ähnlich wie die winzig kleinen Asbestfasern, vom Immunsystem nicht richtig aufgegriffen und erfasst werden. Und das ist aus umweltmedizinischer Sicht äußerst beunruhigend."
Nach Eindruck von WISO sieht die Industrie "hingegen keine Gefahren in der Nanotechnologie". Gerd Romanowski vom Verband der Chemischen Industrie habe sich der Sendung gegenüber geäußert:"Die Produkte sind untersucht gemäß den bestehenden Vorschriften, so dass wir davon ausgehen, dass sie sicher sind." Manfred Ritz vom selben Verband sagte gegenüber ngo-online, es gebe "toxikologische Untersuchungen". Dass es gesundheitsschädliche Nanopartikel geben könnte, wollte er nicht ausschließen. Er betonte, dass unter dem Sammelbegriff "Nanoteilchen" alle Teilchen ab einer bestimmten Größe und Struktur verstanden würden. Dabei müsse nun "Produkt für Produkt" untersucht werden, welche Eigenschaften die Substanz hat.
WISO betonte seinerseits, bis heute gebe es aber keine ausreichenden Untersuchungen über die Risiken der Nanoprodukte und keine besonderen Vorschriften für den Umgang mit dieser neuen Technologie.