"Die Kleinkrämerei bei den Entwicklungshilfeausgaben widerspricht den Bestrebungen der Bundesregierung nach mehr Gewicht in der internationalen Politik", sagte Preuß. "Wer einen Sitz im UN-Sicherheitsrat will, muss auch seine internationalen Verpflichtungen ernst nehmen." Er fordert, dass sich die Bundesregierung bei der Entwicklungspolitik so engagieren solle wie es bei der Tsunami-Hilfe geschehen sei.
Nicht nur in Barcelona bekannte sich die Bundesregierung zu einer höheren Entwicklungshilfe. Auch auf der Konferenz zur Finanzierung von Entwicklungshilfe in Monterrey (Mexiko) 2002 sei mehr Geld versprochen worden. Das gehöre zu den acht "Millenniumszielen", wonach bis zum Jahr 2015 die Zahl der Hungernden um die Hälfte abnehmen soll.
Anders als Deutschland hätten andere europäische Staaten mehr Geld gezahlt: So komme die Entwicklungshilfe Frankreichs nach dem OECD-Bericht auf 0,42 Prozent des Bruttonationaleinkommen; Großbritannien auf 0,36 Prozent. Die skandinavischen Länder Dänemark und Norwegen kämen sogar auf 0,84 beziehungsweise 0,87 Prozent.