Im westdeutschen Durchschnitt stünden nur 2,5 Plätze für 100 Kinder unter drei Jahren zur Verfügung. Zwischen Stadtstaaten und Flächenländern bestünden dabei große Unterschiede. In Ostdeutschland sei die Versorgung mit durchschnittlich 35 Plätzen pro 100 Kindern wesentlich besser. Damit nehme Deutschland im europäischen Vergleich einen der hinteren Plätze ein. Die Bundesrepublik habe somit noch einen massiven Nachholbedarf im Hinblick auf die beim EU-Gipfel in Barcelona für das Jahr 2010 festgelegte Zielmarke von 33 Prozent zur Verfügung stehenden Kinderbetreuungsplätzen.
Bei der Finanzierung eines bedarfsgerechten Ausbaus der Kinderbetreuung sehen viele Kommunen aufgrund ihrer schlechten Haushaltslage häufig wenig Spielraum, berichten die Wissenschaftler. Der Gemeindefinanzausgleich sollte deshalb ihrer Ansicht nach kurz- bis mittelfristig so umgestaltet werden, dass dabei die Zahl der Kinder im vorschulischen Alter berücksichtigt wird. Ferner solle auch an mittel- bis langfristigen Reformen weitergearbeitet werden, die eine nachhaltige Finanzierung der Betreuungsinfrastruktur für Kinder sicherstellten, indem diese Infrastrukturleistungen z. B. über eine Familienkasse finanziert würden.