Nach den alten Grenzwerten seien es acht illegale Grenzwertüberschreitungen gewesen, sagte Huxdorff. Nun sei es nur eine Probe, die selbst nach den jetzigen "geschönten" Regelungen noch eine erhöhte Belastung auf: Sie stamme von dem spanischen Hersteller "S.A.T. Grufesa" und sei bei Karstadt in Köln verkauft worden.
Ein Großteil der Grenzwerterhöhungen aus den Jahren 2003 und 2004 sei von Spanien beantragt worden - dem Hauptimporteur von Früh-Erdbeeren nach Deutschland, sagte Manfred Krautter, Greenpeace-Chemieexperte. Das deutsche Verbraucherministerium habe diesen Anträgen in den vergangenen Jahren "Folge geleistet", sagte Krautter. Es seien Grenzwerte angehoben worden, die besonders bedenklich seien. Die stärkste Anhebung gebe es bei dem Wirkstoff "Kesoxim-Methyl", der als krebserregend eingestuft werde. Neben diesem Pestizid seien die Grenzwerte von "Myclobutanil" und "Kresoxim-Methyl" gesenkt worden. Alle drei Chemikalien würden gegen Pilzbefall eingesetz, sagte Huxdorff.
Mit gesenkten Grenzwerten würden diejenigen Erdbeerproduzenten unterstützt, die in großem Maßstab Pestizide einsetzen und in der Vergangenheit aus diesem Grund zu hoch belastete Ware produzierten. Denn deren belastete Ware gelte jetzt als legal. Mit den Interessen des Verbraucher- und Umweltschutzes sei dieses Vorgehen nicht vereinbar, kritisieren die Verabcuherschützer.
Insgesamt seien 27 Proben in Frankfurt, Hamburg, Kassel, Köln, Leipzig und Stuttgart untersucht worden.