"Dies ist absolut inakzeptabel", sagte Paul Kröfges, stellvertretender Landesvorsitzender des BUND NRW. "Wenn künftig nur noch einige wenige örtliche Landwirte erfahren dürfen, wo exakt Gentech-Anbau erfolgt und die breite Öffentlichkeit systematisch von dieser Information ausgeschlossen wird, öffnet das einer schleichenden, flächendeckenden Verunreinigung gentechnikfrei bewirtschafteter Äcker Tür und Tor."
Grund für den erschwerten Informationszugang zu Gen-Feldern sei die Zerstörungswut der Umweltschützer: Das öffentlich zugängliche Standortregister würde "militante Gegner der Gentechnik zum Zerstören der Felder geradezu einladen", sagte die FDP-Abgeordnete Christel Happach-Kasan. Der BUND betrachtet dies als "Kriminalisierungskampagne" der FDP: "Seit einem Jahr veröffentlichen wir - bundesweit einmalig - die Standorte in NRW. Fakt ist: Es gibt keinen einzigen Fall, in dem diese Anbauflächen zerstört wurden, noch rief jemand dazu auf. Es ist eine Frechheit und ein Zeichen fehlender politischer Kultur, Naturschützern und genkritischen Landwirten pauschal Straftaten zu unterstellen, um so unliebsame Transparenz zu unterbinden", sagte Agrarreferent Bilke.
Wenn Sparkassen ihr Filialnetz mit den Standorten im Internet veröffentlichen, sei dies schließlich auch nicht als Aufruf oder Hilfestellung zu Banküberfällen zu verstehen. Die Gesellschaft benötige vielmehr eine kritische Debatte über die Agrogentechnik, sagte Bilke.