Zu den Maßnahmen für sauberes Wasser zählten Kläranlagen, die neu errichtet oder modernisiert worden seien. Die Qualität der Wasserwerke sei "gut". Die Industrieanlagen würden immer sicherer und verursachten weniger Abwasser. Die Kritik konzentriert sich auf den Punkt "intensive Landwirtschaft": Dort müsse sich vor allem etwas ändern, sagte Trittin.
Intensivlandwirtschaft sei für Schadstoffbelastung durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verantwortlich, aber auch für die Belastung der Flüsse durch Nährstoffen. Diese Nährstoffe belasteten das Grundwasser mit Nitrat und die Seen und Meere durch starkes Algenwachstum.
Weiter müsse die Durchgängigkeit der Flüsse für Fische und andere Wasserorganismen verbessert werden, um die natürliche Funktionsfähigkeit zu gewährleisten.
Die EU-Wasserrahmenrichtlinie legt fest, dass bis zum Jahr 2015 alle europäischen Oberflächengewässer einen "guten Zustand" erreichen sollen. Dabei spielt nach Ansicht des Umweltministeriums neben der biologischen und chemischen Gewässerqualität die Wasserumgebung eine zentrale Rolle: Ausbaumaßnahmen für die Binnenschifffahrt und Aufstauungen für Wasserkraftanlagen müssten weniger werden.
"Die Gewässer müssen wieder eine naturnahe Gestalt bekommen, damit sie als Lebensraum funktionieren können", forderte Trittin. Schutzziele und Nutzung der Gewässer hätten gleichermaßen ihre Berechtigung. "Eine verantwortungsvolle Gewässerpolitik muss die richtige Balance zwischen den vielen Nutzungsinteressen national wie international finden", sagte Trittin.