"Ein besonderes Highlight aus diesem Schutzpaket ist, dass unter anderem die Hoburgs Bank bei Gotland als eines der ersten Offshore-Schutzgebiete der Ostsee als Tabuzone für Großtanker ausgewiesen werden soll" freut sich WWF-Meeresschutzexperte Stephan Lutter. Ein weiterer wichtiger Fortschritt besteht nach Ansicht des WWF darin, nördlich von Rügen ein Verkehrstrennungsgebiet einzurichten, das die Schifffahrt auf den stark befahrenen Routen der Kadetrinne und des Öresunds sicherer koordinierbar machen wird. Analog zur Verkehrsführung auf einer Autobahn erhalten die Kapitäne somit klare Richtungsvorgaben, so dass Kollisionen verhindert werden können. Im Finnischen Meerbusen hat sich dies bereits bewährt. Für beide Maßnahmen hat sich der WWF seit Jahren eingesetzt. Das Erreichte ist nach Meinung der Umweltschützer wichtig, aber noch lange nicht genug: So will der WWF in den kommenden Jahren das beschriebene Verkehrstrennungssystem auf die gesamte Hauptverkehrsader durch die Ostsee, vom Kattegat bis zum östlichen Finnischen Meerbusen, ausgedehnt wissen. Schutzmaßnahmen wie das moderne Navigationssystem VTMIS sowie das automatische Überwachungssystem (AIS) sollten diese Vorkehrung unterstützen. Weiterhin sollte es in besonders sensiblen und schwer navigierbaren Fahrrinnen zur Pflicht werden, einen Lotsen an Bord zu nehmen. Die IMO muss das am Donnerstag eingereichte Regelwerk auf ihrer Sitzung am 6. Juni dieses Jahres mit einer Dreiviertelmehrheit annehmen, damit es in Kraft treten kann. Damit würde der PSSA-Schutzstatus von einer vorläufigen in eine verbindliche und dauerhafte Regelung überführt. Die verabschiedeten Maßnahmen gelten dann für alle in der Ostsee verkehrenden Schiffe.
Meeresschutz
Ostseeschutzgebiete vorläufig für Großtanker gesperrt
Am
Die internationale Umweltschutzorganisation WWF äußerte sich erleichtert, dass die Ostsee ihren Schutzstatus als "Besonders Empfindliches Meeresgebiet" (PSSA) behalten soll. Möglich wurde dies durch die Einigung der Ostsee-Anrainerstaaten auf konkrete Schutzmaßnahmen für die Ostsee als Konkretisierung des im April 2004 "im Prinzip" verabschiedeten PSSA- Status. Diesen begleitenden Maßnahmenkatalog hat die Staatengemeinschaft gestern termingerecht bei der International Maritime Organisation (IMO) eingereicht und damit eine wichtige Grundlage dafür geschaffen, das Risiko für Ölkatastrophen in der sensiblen Ostsee künftig deutlich zu senken.