"Insgesamt sind 2004 im Straßenverkehr 439.000 Menschen verletzt worden", sagte Vogt. Das "entspricht fast der Einwohnerzahl einer Großstadt wie Dresden". Doch anstatt daraus die Konsequenz zu ziehen, die Mobilität anders zu organisieren, würden die Zahlen mit den noch schlechteren Werten des Vorjahres verglichen und fast erleichtert zur Kenntnis genommen. "Das ist jedes Jahr wieder ein Skandal", sagt Vogt.
Das Risiko mit dem Auto tödlich zu verunglücken sei zwölf mal so hoch wie bei der Bahn. Busse und Straßenbahnen seien insgesamt 36 Prozent sicherer als die Schiene. Weniger Autoverkehr verringere die Verletzungsgefahr für Fußgänger und Radfahrer.
Das Programm einer neuen Verkehrspolitik "Vision Zero - Null Verkehrstote" würde bereits in einigen europäischen Ländern umgesetzt werde. Das Bundesland Nordrhein-Westfalen habe als erstes Bundesland die "Vision Zero" in das aktuelle Verkehrssicherheitsprogramm aufgenommen. "Doch die Bundesregierung erkennt die Zeichen der Zeit nicht und ruht sich auf Statistiken aus", kritisiert Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des Umweltverbandes. "Der Bund muss sich unbedingt bewegen, denn in vielen Bereichen hat er die Gesetzgebungskompetenz für Verkehrsbelange."
"Jeder Weg, der nicht mit dem Auto, sondern zu Fuß, mit dem Rad, per Bus oder Bahn zurückgelegt wird, bedeutet damit nicht nur einen Gewinn für die Umwelt, sondern eben auch für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer", sagte Lottsiepen.