Die Statistik der Ereignisse könne "das Grauen kaum vermitteln, das die Menschen dieser Stadt in jener Nacht vor 60 Jahren durchmachen mussten", betonte der britische Botschafter. Der Prozess der Versöhnung könne "verständlicherweise sehr langsam verlaufen".
Bei der zentralen Veranstaltung auf dem Hauptfriedhof sagte Torry laut Redemanuskript, der Angriff sei ein "düsterer und furchtbarer Moment" in der Geschichte der Stadt gewesen. Gehe man nach dem Prozentsatz der Opfer im Verhältnis zur Einwohnerzahl, so sei dies "der mit Abstand tödlichste Angriff" im Zweiten Weltkrieg gewesen.
Am späten Nachmittag trafen sich nach Polizeiangaben etwa 350 Personen aus dem "linken Spektrum" zu einer Kundgebung auf dem Pforzheimer Marktplatz. Teilnehmer dieser "Gegendemonstration" setzten sich in Richtung des Wartberges in Bewegung, wo am Abend eine angemeldete "Mahnwache" des rechtsextremen Freundeskreises "Ein Herz für Deutschland" stattfinden sollte. Die Polizei rechnete mit rund 100 Rechtsradikalen und traf entsprechende Absperrmaßnahmen.
Am Abend sollte eine Lichterkette von Bürgern "rund um die Innenstadt" gebildet werden, zu der sich nach Angaben der Stadt bis zum Nachmittag bereits 3000 Teilnehmer angemeldet hatten. Zwischen 19.40 Uhr und 20.00 Uhr sollten die Glocken in der Stadt geläutet werden.