Weiss versprach, dass der Bund, der die Hälfte der Baukosten für das neue Studienzentrum getragen hat, die Bibliothek auch künftig nicht im Stich lassen werde. So liefen bereits die Planungen für eine vorgezogene, auf zwölf Millionen Euro veranschlagte Sanierung des historischen, bei dem Brand stark zerstörten Gebäudes. Weiß rechnete mit dem Richtfest im Oktober.
Symbolisch übergab die Politikerin Bibliotheksdirektor Michael Knoche 13 Ersatzbände der insgesamt 50 000 verbrannten Titel, die in Antiquariaten erworben worden waren. Sie stehen laut Weiss beispielhaft für den "unerhörten Reichtum des bis heute unerschöpften Kosmos der Bestände dieser wunderbaren Bibliothek".
Thüringens Kultusminister Jens Goebel (CDU), zugleich Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Weimarer Klassik und Kunstsammlungen, betonte, dass die nun als Forschungsbibliothek konzipierte Einrichtung einen wichtigen Beitrag zur aktuellen Diskussion über den Stellenwert von Bildung und Kultur leisten könne. Ob neben der Überlieferung auch die Produktion von neuen, richtungsweisenden Bildungsideen von diesem "Gehäuse" ausgehe, werde sich zeigen müssen.
Im Anschluss an den Festakt nahmen die Gäste das neue Bücherzentrum in Augenschein, das seit Frühjahr 2002 für fast 25 Millionen Euro in Weimars Mitte Gestalt angenommen hat. Es bietet auf rund 7000 Quadratmetern Platz für eine Million Bücher, von denen ein Zehntel in der Freihandbibliothek steht.