In den vergangenen Jahren war Island heftig in Kritik geraten. Naturschutzverbände warfen Island Naturzerstörung mit dem Bau eines großen Wasserkraftwerks im zentralen Hochland der Insel vor. Dabei seien zwei der drei letzten naturbelassenen Wildflüsse des Landes aufgestaut und verbaut worden.
"Die ökologischen Auswirkungen seien bereits sehr ernst. Die Einrichtung eines neuen Nationalparks ist daher eine große Chance, wenigstens einen verbliebenen Gletscherfluss zu erhalten", so WWF-Geschäftsführer Peter Prokosch.
Bisher umfassten die isländischen Schutzgebiete hauptsächlich Schnee-, Eis- und Felsgebiete des riesigen Vatnajökullgletschers. Es sei eine Seite, eine "große Eiswüste" zu schützen, eine andere, einen artenreichen Gletscherfluss zu schützen. In einem Gewässersystem leben viele empfindliche Lebensgemeinschaften, so der WWF. Der geplante Nationalpark würde die bestehenden Schutzgebiete der Insel daher sinnvoll ergänzen und das Land von Norden nach Süden fast komplett durchziehen.
Die Regierung in Reykjavik habe die Einrichtung des Nationalparks in der vergangenen Woche angekündigt. "Der WWF erwartet nun, dass Island den großen Worten auch große Taten folgen lässt", so Prokosch.