Nach den Firmen-Politikern: "Firmen-Studenten" Als weitere Möglichkeit schlug Braun das Modell der "Firmen-Studenten" vor. Unternehmen sollten dabei für die Zeit des Studiums den Unterhalt bezahlen. "Im Gegenzug verpflichtet sich der Studierende, nach Abschluss seines Studiums dieses Geld über einen bestimmten Zeitraum abzuarbeiten", erklärte Braun. Langjährige Erfahrungen dieses Modells gebe es bei der Bundeswehr.
Der neue BDI-Präsident Jürgen R. Thumann kündigte in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" an, die Industrie werde Strategien zur Studienfinanzierung entwickeln, um sich langfristig den wertvollen Fachkräftenachwuchs zu sichern. "Wir sind ja auf die hellsten Köpfe angewiesen und wollen nicht, dass sie ins Ausland abwandern", sagte er. Thumann schlug ein Darlehenssystem vor, "das es jungen Leuten erlaubt, Studiengebühren vorzufinanzieren und nach Abschluss des Studiums in Raten zurückzuzahlen".
Studierende wollen gegen Studiengebühren auf die Straße gehen
Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Zulassung von Studiengebühren kündigen die Studenten bundesweite Proteste an. Die ersten großen Aktionen seien für kommenden Donnerstag in Essen, Leipzig, Hamburg und Mannheim geplant, sagte Ernest Hammerschmidt, Geschäftsführer des Aktionsbündnisses gegen Studiengebühren (ABS), am Freitag in Düsseldorf. In Hamburg und Leipzig werde mit einigen tausend Teilnehmern gerechnet. Die Protestaktionen sollen ab Mai verstärkt fortgesetzt werden.
Das Bundesverfassungsgericht hatte am Mittwoch das Verbot von Studiengebühren gekippt. Die Unions-regierten Länder wollen nun Gebühren für das Erststudium einführen. In NRW soll das Erststudium hingegen kostenfrei bleiben. Allerdings werden an den Hochschulen des Landes Gebühren von Langzeitstudenten verlangt.