Die derzeit laufenden Hilfsprogramme sollten über die bewährten Strukturen der Zusammenarbeit gemeinsam mit einheimischen Partnern beantragt und durchgeführt werden, so terre des hommes.
Wolf-Christian Ramm, Pressesprecher von terre des hommes, sagte, die Idee der Dörfer-Patenschaften sei "sicher gut gemeint und soll dem Ziel dienen, die Hilfe konkreter und anfassbarer zu machen. Sie bedeutet jedoch in der Praxis meist einen zusätzlichen Aufwand, sowohl für die Projektpartner in den betroffenen Regionen als auch bei uns in Deutschland." Dies müsse angesichts der enormen Belastung insbesondere der Helfer vor Ort unbedingt vermieden werden. Stattdessen bitte das Hilfswerk Länder, Landkreise, Kommunen und Städte um eine generelle Unterstützung der Arbeit.
"Die Betreuung von Einzelpatenschaften würde zusätzliche Kosten verursachen und Personal binden, um spezifische Anfragen zu beantworten und einen Austausch zu organisieren", sagte Ramm. "Unsere Partner können es in der derzeitigen Situation nicht leisten, die Kommunikation zwischen den zahlreichen Krankenstationen, Schulen oder Gesundheitsposten, die von der Hilfe profitieren, und den Paten in Deutschland zu vermitteln."
Bereits bestehende Partnerschaften zwischen Städten, Kommunen und Hilfswerken hingegen könnten einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung der Flutopfer leisten, wenn sie in ein längerfristiges Konzept eingebunden und mit dem Bedarf und den Möglichkeiten der Partner in Einklang gebracht seien. Genauso seien langfristig angelegte Partnerschaften und ein interkultureller Austausch unabhängig von der Wiederaufbauhilfe sehr zu begrüßen.