Die Nachfrage nach Büchern von Jelinek war nach Bekanntgabe der Preisentscheidung im Oktober weltweit steil angestiegen. Dem Rowohlt Verlag zufolge haben zahlreiche ausländische Verlage die Übersetzungsrechte an den Werken der Preisträgerin erworben. Neuausgaben wurden in den angelsächsischen Ländern, in Frankreich und in Italien vorbereitet.
Jelinek hat ihre Teilnahme an der Zeremonie jedoch bereits im Vorfeld abgesagt. Sie würde es "wahrscheinlich nicht aushalten", vor so großen Menschenmengen öffentlich aufzutreten, sagte die Autorin zur Begründung. Ihre Rede ließ die 57-Jährige auf Video aufnehmen. Die Schwedische Akademie der Wissenschaften zeichnet nach eigenen Angaben Jelineks Romane und Dramen aus, "die mit einzigartiger sprachlicher Leidenschaft die Absurdität und zwingende Macht der sozialen Klischees" enthüllten.
Der Nobelpreis ist mit rund 1,1 Millionen Euro dotiert. Die Auszeichnung wird traditionsgemäß am 10. Dezember, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel (1833-1896), durch Schwedens König in Stockholm überreicht. Letzter deutscher Literatur-Preisträger war vor fünf Jahren - 1999 - Günter Grass.