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Grüne Gentechnik

Langzeitstudie sieht Schmetterlinge durch Gen-Mais gefährdet

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Einer neuen Langzeitstudie zufolge können die genmanipulierten Maissorten MON810 und Bt11 Schmetterlinge gefährden. MON810 der Firma Monsanto ist in der EU bereits zugelassen, für Bt11 von Syngenta steht die Zulassung an. Die Forscher der Universität Maryland fanden heraus, dass sich über 20 Prozent der Raupen des geschützten Monarchfalters nicht zu Schmetterlingen entwickelten, nachdem sie Gen-Mais-Pollen gefressen hatten. Die erste Langzeituntersuchung der beiden Gen-Maissorten wurde über zwei Jahre unter Praxisbedingungen in den USA durchgeführt.


Der Monarchfalter kommt in Europa nicht vor, doch fehlen ähnliche Langzeituntersuchungen für heimische Arten. Greenpeace fordert die Mitgliedsstaaten auf, sowohl den Anbau von MON810 als auch die anstehende Zulassung für Bt11 zu stoppen. EU-Staaten können den Anbau nachträglich verbieten, wenn neue wissenschaftliche Erkenntnisse über Gefährdungen vorliegen.

"Die neue Studie belegt, dass die Wirkung von Genmanipulation unkalkulierbar ist und man den Untersuchungen der Gen-Konzerne nicht trauen kann", sagt Christoph Then, Gentechnik-Experte von Greenpeace. "Die europäischen Staaten müssen angesichts dieser Ungewissheit jetzt handeln. Der Anbau der verdächtigen Gen-Maissorten muss gestoppt werden."

Die Studie vom August 2004 liefert Belege für die Gefahren von Gen-Mais, vermutet aber, dass der Monarchfalter nicht als Art gefährdet sei, da sich sein Verbreitungsgebiet nicht auf Anbaugebiete von Gen-Mais konzentriert. In Europa gehört unter anderem das Tagpfauenauge zu den Arten, deren Raupen ähnlich empfindlich sind.

Die Sorten MON810 und Bt11 bilden ein Gift, das den so genannten Maiszünsler tötet. Aber auch nützliche Insekten können von den giftigen Pollen der Pflanzen betroffen sein. Bisher hat die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA den Anbau und Verzehr der beiden Sorten als unbedenklich eingestuft. In einer Stellungnahme vom Juli 2004 bezeichnet sie mögliche Auswirkungen auf Schmetterlinge unter Verweis auf ältere Untersuchungen als "vernachlässigbar". Im September 2004 ließ die Europäische Kommission 17 Varianten des Gen-Maises von Monsanto in den offiziellen Saatgut-Katalog aufnehmen, aus dem Landwirte ihr Saatgut für 2005 bestellen können.

In den letzten Jahren gab es bereits zahlreiche Hinweise auf mögliche schädliche Auswirkungen von genmanipuliertem Mais auf Schmetterlinge. Untersuchungen am Gen-Mais Bt176 der Firma Syngenta haben für heftige Kontroversen gesorgt. Die beobachteten Effekte wurden damit erklärt, dass dieser Mais eine besonders hohe Giftkonzentration in seinem Pollen habe. Monsanto und Syngenta, die MON810 und Bt11 produzieren, behaupteten, dass der niedrigere Gehalt von Bt-Gift in den neuen Pflanzen keine Gefahr für Schmetterlinge darstellen würden. Die neuen Untersuchungen widerlegen diese Behauptung.

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