Malte Klar vom Attac-Konsumnetz betonte, dass die Verbraucher durch ihr Kaufverhalten und vielfältige Protestmöglichkeiten Druck auf Unternehmen erzeugen könnten: "Als Konsumenten haben wir heute mehr Macht als mit dem Wahlzettel." Zudem sei der Kauf-Nix-Tag ein Protest gegen die aktuelle Politik, die einerseits
Sozialleistungen massiv beschneide und die Menschen gleichzeitig zu mehr Konsum aufrufe. Entstanden ist der Kauf-Nix-Tag vor 13 Jahren in den USA. Der Tag findet immer Ende November in der Vorweihnachtszeit statt. Er wird heute in über 80 Ländern begangen. Damit wollen Menschen auf aller Welt ein Zeichen setzen für bewussten Konsum, der nicht von Werbung oder sozialen Zwängen getrieben wird.
In Deutschland gibt es in mehreren Städten Aktionen zum Kauf-Nix-Tag: In Berlin zeigt Narra e.V. vom 26. bis 29. November verschiedene Gesichter der Konsumgesellschaft in der Ausstellung "KONSUM:OBJEKTIV - Bilder zum Buy Nothing Day", in der Galerie COMPACT SPACE in der Friedrichstraße 112. Am Wettbewerb beteiligten sich Künstler aus sechs Ländern. Die Vernissage findet am Freitag den, 26.11. um 19 Uhr statt. Am Buy Nothing Day gibt es eine Lesung und Diskussion unter dem Titel "Wunschlos unglücklich. Wie Konsum unser Leben bestimmt". In Köln gibt es am Samstag auf dem Wallraffplatz von 11 bis 13 Uhr ein Straßentheater für die "Entschleunigung" unseres Alltags.
Im Internet verkauft das Attac-Konsumnetz bei Ebay bis zum Samstag "Nix" an den Höchstbietenden. Mit Werbesprüchen wie "Nix macht glücklicher" und Bildern von Werbepersiflagen werden die Marketing-Strategien der großen Markenfirmen parodiert. Denn hinter den hohen Preisen für Markenprodukte steckten keine guten Produktionsbedingungen. Malte Klar: "Durch aufwändige Werbekampagnen kaufen sich Markenfirmen ein sauberes Image, das mit der Realität nichts zu tun hat."