Nach einer Studie des vzbv legt die große Mehrheit der Verbraucher Wert darauf, dass in der Produktion soziale Mindeststandards eingehalten werden. Dazu zählten das Verbot von Kinderarbeit oder Zwangsarbeit, eine angemessene Bezahlung, menschenwürdige Arbeitszeiten oder die Beachtung des Arbeitsschutzes. Obwohl sich viele deutsche und internationale Spielzeugfirmen bereits verpflichtet hätten, bei ihren Lieferanten auf die Einhaltung dieser Standards zu achten, stünden die Verbraucher vor einem Problem. Denn dem Produkt im Laden sei nicht anzusehen, unter welchen Bedingungen es produziert wurde.
Einen international anerkannten Verhaltenskodex des Weltverbands der Spielwarenindustrie (International Council of Toy Industries) gibt es bereits. Er werde auch von Menschenrechtsorganisationen als Mindeststandard akzeptiert, betonte der vzbv. "Das einzige was uns noch fehlt, ist ein allgemein bekanntes Siegel auf den Spielwaren, das die Einhaltung dieses Kodex garantiert," sagte von Braunmühl.
Er verwies auf den engen Zusammenhang zwischen der Produktsicherheit und den Sozialstandards. So geht nach Einschätzung von Experten die Missachtung von Sozialstandards bei der Produktion einher mit mangelnder Sicherheit der Produkte - bessere Produktionsbedingungen dienen somit letztlich auch dem Schutz der Kunden in Deutschland vor unsicheren Produkten.
Unsichere und gefährliche Produkte sind nach Beobachtungen der Verbraucherschützer hierzulande vor allem auf Weihnachts- und Wochenmärkten sowie in Billigläden zu finden. Der Fachhandel, Kaufhäuser und Discounter seien praktisch nicht betroffen.
Der vzbv rief die Bundesländer zu schärferen Kontrollen der Produktsicherheit auf. So gebe es zwar ausreichende Gesetze zum Schutz der Verbraucher vor unsicheren Produkten. Die Behörden seien jedoch wegen fehlender Mittel von Jahr zu Jahr weniger in der Lage, die Einhaltung der Gesetze auch tatsächlich durchzusetzen.