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Geht es in Darfur um Öl?

Waffenhandel mit dem Sudan blüht

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Der Waffenhandel im und mit dem Sudan blüht. Ein neuer Bericht von amnesty international (ai) belegt Art und Herkunft der Waffen ebenso wie deren Einsatz bei Menschenrechtsverletzungen in Darfur. Demnach profitieren vom Handel mit Waffen zahlreiche Regierungen weltweit ebenso wie die sudanesische Regierung und die von ihr unterstützten Janjawid-Milizen. Leidtragende sind die Zivilisten der Krisenregion Darfur. Ein verbindliches und kontrolliertes Waffenembargo sei daher dringend nötig. Der Kölner Wissenschaftler und Afrika-Kenner Stefan Kröpelin hegt indes Zweifel am behaupteten Ausmaß der Katastrophe in Darfur.


"Die unverantwortlichen Rüstungstransfers in den Sudan schüren Mord, Vergewaltigung und Vertreibung in Darfur", sagte Mathias John, Rüstungs-Experte von amnesty international. "Der UN-Sicherheitsrat muss ein verbindliches und rigoros kontrolliertes Waffenembargo gegen den Sudan verhängen!" Das Gremium wird ab Donnerstag in Nairobi zusammenkommen.

Der am Dienstag in Nairobi vorgestellte ai-Bericht dokumentiert anhand von Handelspapieren, UN-Unterlagen und Zeugenaussagen, welche Länder welche Rüstungsgüter in den Sudan exportieren und wie diese in Darfur eingesetzt werden:

China, Russland und Weißrussland haben Kampfflugzeuge oder Teile geliefert, Litauen Ersatzteile für Hubschrauber - Waffensysteme, die bei Bombardierungen von Dörfern eingesetzt werden. Polen, Russland und Weißrussland lieferten Kampfpanzer, gepanzerte Fahrzeuge und Artillerie.

Eine Vielzahl von Staaten hat nach Angaben von amnesty Gewehre, Pistolen und andere sogenannte Kleinwaffen sowie die dazugehörige Munition in den Sudan exportiert; diese Rüstungsgüter stammen vorwiegend aus China, Frankreich, Iran und Saudi-Arabien. Indien, Malaysia, Russland und Weißrussland bieten darüber hinaus auch weitergehende militärische Zusammenarbeit und Ausbildungshilfe.

"Die internationale Gemeinschaft darf die Augen vor den unmittelbaren, aber auch langfristigen Folgen dieser unverantwortlichen Rüstungslieferungen nicht verschließen," sagte John. amnesty ruft daher alle in dem Bericht erwähnten Staaten auf, jeglichen Waffenhandel mit dem Sudan zu unterbinden.

Kriegstreiberei? Wissenschaftler hegt Zweifel an der behaupteten Katastrophe in Darfur

Der Kölner Wissenschaftler und Afrika-Kenner Stefan Kröpelin hegt Zweifel am behaupteten Ausmaß der Katastrophe in der Provinz Darfur. "Natürlich wäre es weltfremd, anzunehmen, dass ein Konflikt wie in Darfur ohne furchtbares Leiden der Zivilbevölkerung und leider auch Vergewaltigungen ausgetragen würde. Dennoch muss erlaubt sein, Zweifel an den von Politikern und deren Beratern kolportierten Behauptungen systematisch eingesetzter Massenvergewaltigungen und Massenerschießungen zu haben", schreibt Kröpelin in einem von der Frankfurter Rundschau dokumentierten Text.

"Bei manchen Fernsehaufnahmen vorgeblich niedergebrannter Dörfer scheint es sich in Wirklichkeit um Keramikbrennplätze zu handeln, andere ähneln in Friedenszeiten verlassenen Siedlungen. Und oft erfolgt der Schnitt oder schwenkt die Kamera, sobald die in den Hilfslagern gefilmten Frauen zu lachen beginnen", hat Kröpelin beobachtet. "Gräueltaten dieses Ausmaßes werden nicht durch gebetsmühlenhafte Wiederholung, sondern nur durch quantifizierte Beweise glaubhaft; man denke an die Massenvernichtungswaffen im Irak."

Der Wissenschaftler fragt, worauf sich die quantitativen Aussagen zum Ausmaß des Elends stützten. "Die Zahlen schwanken je nach Politiker, Sender und Zeitschrift am selben Tag bis um eine Zehnerpotenz, mal werden Tausende Opfer für den gesamten bisherigen Konflikt, mal tausend Ermordete pro Tag genannt."

Kröpelin vermutet, dass das Interesse am Erdöl im Sudan die eigentliche Triebfeder für die geplante Intervention im Sudan sei und dass vor diesem Hintergrund eine humanitäre Katastrophe in der Provinz Darfur herbeigeredet werde, die in diesem Ausmaß nicht existiere.

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