Besonders gut haben es dann diejenigen unter den Fledermäusen, die eines jener Winterquartiere in alten Bunkern, Tunneln oder Kellergewölben ansteuern, die der NABU in Hessen in den vergangenen Jahren für Fledermäuse optimiert und gegen Störungen gesichert hat. Eines der bedeutendsten "Fledermaus-Winterhotels" ist z.B. der Fischbachtunnel bei Schemmern, der im letzten Jahr durch eine Gruppe engagierter Fledermaus-Freunde gesichert wurde. Mit Wasserfledermaus, Großer und kleiner Bartfledermaus, Fransenfledermaus, Großem Mausohr und Braunem Langohr beherbergt dieses Quartier in der Winterzeit gleich eine ganze Schar gefährdeter Fledermausarten.
Während die Fledermäuse in den gesicherten Quartieren nun gerade friedlich schlummern, bereitet der NABU für das nächste Jahr schon die nächsten Aktionen vor: 2005 sollen der Herzberger Stollen und der Dachsberger Versuchsstollen im Raum Sontra sowie die Große Rambacher Höhle bei Rambach im Werra-Meißner-Kreis gesichert werden.
Da Fledermäuse ausgesprochen konservativ in ihrem Verhalten sind und immer wieder das gleiche Quartier aufsuchen, ist der Erhalt dieser Quartiere eines der wichtigsten Ziele der Arbeitsgemeinschaft Fledermausschutz im NABU. Lebenswichtig für die Tiere auch: eine möglichst störungsfreie Ruhezeit.
Während des Winterschlafs vollbringen die Tiere physiologische Höchstleistungen: Der Stoffwechsel wird extrem gedrosselt, um Energie zu sparen. Aktive Große Mausohren haben normalerweise eine Körpertemperatur von etwa 40 °C, im tiefen Winterschlaf dagegen nur noch zwischen 0 °C und 10 °C. Der Herzschlag verlangsamt sich von etwa 1000 auf wenige Dutzend Schläge pro Minute. Atempausen von einer Stunde (!) sind keine Seltenheit - nur mit diesem Leben auf Sparflamme schaffen es die kleinen Insektenfresser, bis zu 7 Monate ohne Nahrung zu überstehen. Werden die Tiere beim Winterschlaf gestört, wachen sie auf und verbrauchen dabei kostbare Energie, die dann vielleicht am Ende fehlt.