"Eine Reform sollte sowohl den Interessen der ärmsten Entwicklungsländer gerecht werden, als auch den Zielen einer umweltgerechten Landwirtschaft und den Prinzipien der EU-Agrarreform entsprechen", so NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
Die Verbände verweisen daraf, dass mit Mitteln der ländlichen Entwicklung Alternativen zum Rübenanbau in den europäischen Gebieten entwickelt worden seien, die besonders vom Verlust an Quoten betroffen sind.
Die bisherige Zuckermarktordnung der EU habe zu unfairen Privilegien für den Rübenanbau und die Zuckerherstellung in Europa geführt und durch eine gezielte Überproduktion die Preise am Weltmarkt ruiniert. Mit ihren aktuellen Forderungen verteidigten die Rübenerzeuger lediglich ihre Privilegien, anstatt ernst zu nehmende Perspektiven aufzuzeigen.
Ein System von geschützten EU-Märkten, Handelsbeschränkungen für die meisten Entwicklungsländer und Überschussexporten zu Dumpingpreisen ist nicht zukunftsfähig, meinen die umwelt- und entwicklungspolitischen Verbände. Dies gelte umso mehr, als die Rübenbauern gemäß der EU-Agrarreform ab dem nächsten Jahr in den Genuss von Flächenprämien kämen.
Die Zuckerrübenbauern haben sich mit der Zuckerindustrie zur "Aktion Existenzfrage Zucker" zusammengeschlossen, um gegen die Reformpläne der EU-Kommission zur Zuckermarktordnung vorzugehen.