Im sächsischen Landtag sprach Ungarns früherer Ministerpräsident Gyula Horn anlässlich des Jahrestages des Mauerfalls. Horn, der in den Jahren 1989/90 Außenminister seines Landes war, sagte, er sei stolz auf die Haltung Ungarns im Sommer 1989. Bei der Entscheidung, die Grenze nach Österreich zu öffnen, habe er immer "Europa vor Augen" gehabt.
Der Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern, Harald Ringstorff (beide SPD), warnte davor, die DDR im Nachhinein zu positiv darzustellen. Man müsse den Menschen immer wieder vor Augen führen, dass das DDR-System völlig marode gewesen sei, sagte Ringstorff. "Scheinbar erinnern sich die Menschen sehr selektiv" und sähen nur die schönen Erinnerungen an die DDR.
Der PDS-Vorsitzende Lothar Bisky erklärte, mit der Grenzöffnung und Wiedervereinigung hätten sich für viele Menschen in Ost- und Westdeutschland große Hoffnungen und Erwartungen verbunden. "Heute stehen sich verbesserte Lebensbedingungen und neue Ängste gegenüber. Der Gegensatz zwischen Ost und West wird immer wieder aufgemacht. Es ist aber nicht der Gegensatz zwischen Ost und West, der die Menschen trennt, sondern der zwischen Oben und Unten, zwischen Arm und Reich, der auch die Menschen in beiden Teilen Deutschlands wieder entzweit."