Umfrage

Schwarz-Gelb derzeit ohne Mehrheit

Am 29. Oktober 2004 veröffentlicht.

Die Union fällt in der politischen Stimmung weiter zurück. Mit einem Verlust von drei Prozentpunkten auf 38 Prozent erhält sie in dem am Freitag veröffentlichten ZDF-Politbarometer den schlechtesten Wert in den vergangenen zwei Jahren. Die SPD legt dagegen mit 33 Prozent noch einmal drei Punkte zu. Leichte Veränderungen gibt es in der Umfrage bei den anderen Parteien. Die Grünen und die FDP verbessern sich um je einen Punkt auf 13 beziehungsweise 7 Prozent, die PDS verliert einen Punkt auf fünf Prozent. Bei der politischen Stimmung bleiben längerfristige Parteibindungen und taktische Überlegungen unberücksichtigt.

Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die SPD der Umfrage zufolge auf 30 Prozent (+2), die CDU/CSU auf 40 Prozent (-2), die Grünen unverändert auf 11 Prozent und die FDP auf 7 Prozent (+1). Die PDS bliebe bei 6 Prozent, die sonstigen Parteien zusammen lägen bei 6 Prozent (-1). Damit hätte eine Koalition aus CDU/CSU und FDP derzeit keine Mehrheit im Bundestag.

Sowohl Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) als auch CDU-Chefin Angela Merkel haben nach dem Eindruck der Befragten ihre Partei in wichtigen politischen Fragen nicht voll hinter sich. Bei Schröder glauben dies 65 Prozent, bei Merkel 74 Prozent. Während gegenüber dem September- Politbarometer nun 27 statt 16 Prozent der Befragten zunehmend mehr Unterstützung der SPD für Schröders Kurs wahrnehmen, verschlechtert sich der Rückhalt Merkels nach Ansicht der Befragten weiter. Nur 21 Prozent (-11) gehen davon aus, dass die Partei ihre Vorsitzende inhaltlich voll unterstützt. Die Forschungsgruppe Wahlen befragte zwischen dem 26. und 28. Oktober 1239 Wahlberechtigte.