Das Verbraucherschutzministerium in Berlin bestätigte einen BSE-Verdacht. Man sei "am Mittag von den französischen Behörden informiert worden", sagte ein Sprecher auf ddp-Anfrage. Demnach sei die Ziege vor zwei Jahren auf die Traberkrankheit Scrapie getestet und daraufhin wie die gesamte Herde geschlachtet worden. Nach bisherigen Erkenntnissen sei das Fleisch aber nicht in den Nahrungskreislauf gelangt. "Eine Gefahr für den Verbraucher besteht daher nicht", betonte der Sprecher.
Jedoch betrachte das Ministerium den BSE-Verdacht bei der Ziege als eine "ernste Angelegenheit". Die Unterlagen seien jetzt in ein EU-Refenzlabor zur Bestätigung geschickt worden. Von deutscher Seite sei das für BSE-Fälle zuständige Friedrich-Löffler-Institut an den Untersuchungen beteiligt.
Bislang war BSE nicht bei Kleinwiederkäuern aufgetreten. Sie waren zumeist nur von Scrapie, einer BSE-ähnlichen Krankheit, befallen. Scrapie ist für den Menschen nicht gefährlich. Allerdings konnte schon bisher nicht ausgeschlossen werden, dass der BSE-Erreger auch Schafe und Ziegen befällt.
In Tierversuchen konnten Schafe und Ziegen mit Futter, das den BSE-Erreger erhielt, infiziert werden. Es wurde als möglich angesehen, dass eine BSE-Infektion nicht erkannt wird. Daher wurden im Januar 2002 Tests auf die mit dem BSE-Erreger verwandte Krankheit TSE eingeführt. Offiziellen Angaben zufolge sind seitdem über eine Million Ziegen und Schafe getestet worden.