"Wenn sich 35 Prozent freiwillig engagieren, wird die Wehrpflicht mit den knapp zehn Prozent durch sie erfassten Männern in der Frage des Engagements für die Gesellschaft zu einem Randphänomen.", so Tobiassen.
Auch die 14. Shell-Jugendstudie von 2002 belege das Interesse Jugendlicher an Tätigkeiten im sozialen und ökologischen Bereich. Zwei Prozent der weiblichen Jugendlichen bis 25 Jahren hätten demnach 2002 ein Freiwilliges Jahr geleistet, weitere 17 Prozent hätten aber Interesse an einem solchen Jahr gehabt.
Tobiassen schlussfolgert: Knapp 80.000 junge Frauen wären also freiwillig bereit, sich ein Jahr lang intensiv um soziale und ökologische Problembereiche unserer Gesellschaft zu kümmern. Mit Wegfall der Wehrpflicht dürfe das Interesse bei den Männern im gleichen Umfang entstehen. Die Politik müsse also große Anstrengungen unternehmen, um das Angebot zur freiwilligen Mitarbeit von weit über 100.000 jungen Menschen annehmen zu können.
"Freiwilliges Engagement ist unserer freiheitlichen Gesellschaft angemessener als der unter Androhung von Gefängnisstrafen erzwungene Wehr- und Zivildienst", meint Tobiassen. Statt krampfhaft an der Wehrpflicht festzuhalten, solle die Politik freiwilliges Engagement weit stärker als bisher fördern.