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Umweltschutz hat Konjunktur

Neue Studie zum Umweltbewusstsein findet großes Interesse bei Deutschen

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Das Umweltbewusstsein der Deutschen bleibt auf einem hohen Niveau: 92 Prozent der Bevölkerung halten Umweltschutz für wichtig. Die Klimaschutzpolitik der Bundesregierung und der Ausbau der Windenergie finden große Zustimmung bei den Bürgerinnen und Bürgern. Das sind die wichtigsten Ergebnisse der neuen Studie zum Umweltbewusstsein in Deutschland, die das Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt (UBA) in Auftrag gegeben haben.


Bundesumweltminister Jürgen Trittin: "Wirksamer Umweltschutz braucht gesellschaftliche Mehrheiten und das Engagement der Bürgerinnen und Bürger. Dafür ist das hohe Umweltbewusstsein der Menschen eine wichtige und gute Voraussetzung. Ich freue mich besonders, dass der Klimaschutz und der Ausbau der erneuerbaren Energien eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung finden. Das bestätigt unseren eingeschlagenen Kurs, den wir konsequent weiter verfolgen werden."

UBA-Präsident Andreas Troge: "Weil wir wollen, dass Umweltschutz weiterhin für die Menschen so wichtig bleibt, müssen wir in der Kommunikation mehr tun als früher. Im Klartext: Umweltschützer müssen den Menschen deutlicher machen, was ihnen der Umweltschutz im Alltag konkret bringt - etwa mehr Lebensqualität und Gesundheit heute und zukünftig. Sicherlich macht Umweltschutz nicht immer nur Spaß, aber: Wer die Umwelt schützen will, muss nicht wie ein Heiliger leben."

Vor dem Hintergrund der öffentlichen Diskussion, in der seit geraumer Zeit die Wirtschaftslage und die Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik im Mittelpunkt stehen, ist es bemerkenswert, dass 92 Prozent der Bevölkerung den Umweltschutz für wichtig halten. In der Rangfolge der wichtigsten Probleme in Deutschland ist der Umweltschutz sogar nach oben geklettert, und zwar auf Platz 3 (vorher Platz 4). Umweltschutz nimmt damit den selben Rang ein wie die soziale Gerechtigkeit. Auf Platz 1 steht die Arbeitslosigkeit, gefolgt von der wirtschaftlichen Lage.

Das hohe Umweltbewusstsein der Deutschen ist besonders erfreulich vor dem Hintergrund, dass die Menschen die Umweltverhältnisse positiv einschätzen. 82 Prozent beurteilen die Umweltqualität in Deutschland als sehr gut oder recht gut, das entspricht den Umfrageergebnissen von 2002. In Ostdeutschland setzt sich der Trend zu einer kontinuierlich besseren Bewertung fort: Dort beurteilen inzwischen 80 Prozent die Umweltverhältnisse positiv. Das ist gegenüber 2002 eine beträchtliche Steigerung von 14 Prozent.

Zu den einzelnen Ergebnissen: 56 Prozent der Bevölkerung möchten, dass Deutschland in der EU eine klimapolitische Vorreiterrolle einnimmt, das ist gegenüber 2002 eine Steigerung um 9 Prozent. Inzwischen schätzt auch die Mehrheit der Deutschen (53 Prozent) die Risiken des globalen Klimawandels als für sich persönlich sehr gefährlich ein.

Für den Ausbau der Windenergie sprechen sich über zwei Drittel der Befragten aus. In allen Altersgruppen der Unter-50-Jährigen wird die Windenergie weit besser bewertet, die Über-50-Jährigen dagegen sehen die Windenergie skeptischer. Männer und Frauen beurteilen die Windenergie gleich.

Die größten Sorgen rufen nach wie vor die Risiken der Atomenergie hervor. 59 Prozent der Befragten stufen Atomkraftwerke und den radioaktiven Müll als äußerst oder sehr gefährlich für sich und ihre Familie ein. Fragt man die Menschen, wodurch sie sich gesundheitlich belastet fühlen, dann nennen sie zuallererst die Chemikalien in Produkten und Gegenständen des täglichen Bedarfs: 20 Prozent der Bürgerinnen und Bürger fühlen sich äußerst stark oder stark belastet.

Im Auftrag von Bundesumweltministerium und UBA wird seit 1991 alljährlich, seit 1994 alle zwei Jahre das Umweltbewusstsein der Deutschen ermittelt. Die repräsentativen Befragungen sind so angelegt, dass Zeitreihenvergleiche möglich und Entwicklungstendenzen über die Jahre ablesbar sind. Die Datenerhebung erfolgt durch das Institut TNS Emnid; die Daten werden von einer Projektgruppe an der Philipps-Universität Marburg unter Leitung von Prof. Dr. Udo Kuckartz ausgewertet.

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