Regine Dickow-Hahn vom Umweltbundesamt zog ebenfalls eine positive Bilanz: "Mit dieser Auszeichnung werden künftige Bauherren dazu angeregt, flächensparendes und umweltschonendes Bauen mit hoher Wohnqualität im Innenbereich unserer Städte und Gemeinden zu realisieren."
Ursprünglich bestand das in den sechziger Jahren erbaute Haus aus zwei kleinen Wohnungen. Grau verputzt, mit uralter Haustechnik, teilweise noch mit Einfachverglasung und etwas heruntergekommen. Doch Familie Brauner verwandelte es in ein Paradies: Der alte Dachstuhl wurde abgerissen, die Wand im 1. Obergeschoss aufgestockt. Der neue, isolierte Dachstuhl bietet nun zusätzlichen Wohnraum. Die Fassade wurde sorgfältig gedämmt und mit Holz verkleidet. Die neue Haustechnik ist konsequent ökologisch: Warmwasserversorgung durch Solarthermie, Photovoltaik, die mehr Strom ins Netz speist, als die Familie benötigt und eine Regenwassernutzung für den Garten und die Toiletten. Auch im Garten hielten ökologische Werte Einzug: Eintönige Koniferen sind einem blumenreichen Bauerngarten, einem Teich und vielen Nistquartieren gewichen, die den Garten nun mit einer reichen Fauna beleben.
Hintergrund für den NABU-Baupreis ist der anhaltend hohe Flächenverbrauch in Deutschland, einer der Hauptursachen für den weiterhin anhaltenden Artenschwund. In jeder Sekunde werden bundesweit rund 12m² Boden zu neuen Siedlungs- und Verkehrsflächen verbaut. Daher prämiert der NABU-Baupreis gezielt solche Bauobjekte, die als nachahmenswerte und praktikable Beispiele für flächensparendes Bauen und Renovieren stehen.
Rund 120 Bauherren, Architekten und Planer hatten sich in diesem Jahr um die Auszeichnung beworben. Neben dem mit 4.000 Euro dotierten Hauptpreis erhielten neun weitere Bauobjekte eine Anerkennung. Die Bewerbungen reichten vom Umbau eines Bauernhauses über die Umnutzung von Industriebrachen bis zur Modernisierung eines Großstadtquartiers. Der NABU-Baupreis wird vom Umweltbundesamt gefördert und seit 2003 jährlich ausgeschrieben.