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Manipuliert

Gen-Mais soll zugelassen werden

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Die Umweltorganisation Greenpeace hat Landwirtschaftsministerin Renate Künast aufgefordert, sich gegen die Marktzulassung des Gen-Mais MON 863 auszusprechen, über die am Montag in Brüssel abgestimmt wird. Die Sorte des Monsanto-Konzerns war im April 2004 ins Blickfeld der Öffentlichkeit geraten, als die französische Tageszeitung "Le Monde" darüber berichtet hatte. Anlass war eine Studie der Französischen Gentechnik Kommission CGB (Commission du Génie Biomoléculaire) aus der hervorgeht, dass bei Fütterungsversuchen an Ratten Blutwerte und Nieren Veränderungen im Vergleich zur Kontrollgruppe aufwiesen. Zu dem zuerst zugelassenen genetisch manipulierten (GM) Mais waren auch von deutschen Experten Bedenken wegen eines Antibiotikaresistenz-Gens geäußert worden. Trotz der aufgetretenen Abnormalitäten wurde der Gen-Mais von der europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) für unbedenklich erklärt.


Zudem verlangte Greenpeace Einsicht in einen Untersuchungsbericht zu MON 863, der dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) vorliegt.

Nach EU-Recht dürften Daten, die zur Bewertung des Risikos von Gen-Pflanzen nötig sind, von den zuständigen Behörden nicht unter Verschluss gehalten werden so Greenpeace. Doch im August sei der Organisation mitgeteilt worden, dass die Akten vertraulich wären. Zur Verfügung gestellt worden sei lediglich eine 19-seitige Zusammenfassung des über 1000-seitigen Untersuchungsberichtes.

"Es ist ein Skandal, dass Risikountersuchungen zur Lebensmittelsicherheit geheim gehalten werden. Die vorliegenden Untersuchungsinterpretationen lassen keine abschließende Bewertung der Rattenversuche zu.", so Gentechnik-Experte Christoph Then. Monsanto versuche zudem durch Ergebnisse anderer Studien den Eindruck zu vermitteln, die Nieren- und Blutveränderungen lägen im Bereich normaler statistischer Abweichungen. Auch die europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde sei zu diesem Ergebnis gekommen.

Greenpeace weist die Darstellung von Monsanto als wissenschaftlich unzureichend zurück. Ausschlaggebend sei, dass im direkten Vergleich mit Kontrolltieren im Fütterungsversuch deutliche Unterschiede aufgetreten seien. Daher sei es erstaunlich, dass daraufhin offenbar keine weiteren Versuche durch Monsanto erfolgt seien.

Sollte sich das Expertengremium am Montag nicht über den Zulassungsantrag einig werden, fällt die Entscheidung im Ministerrat.

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