Zudem verlangte Greenpeace Einsicht in einen Untersuchungsbericht zu MON 863, der dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) vorliegt.
Nach EU-Recht dürften Daten, die zur Bewertung des Risikos von Gen-Pflanzen nötig sind, von den zuständigen Behörden nicht unter Verschluss gehalten werden so Greenpeace. Doch im August sei der Organisation mitgeteilt worden, dass die Akten vertraulich wären. Zur Verfügung gestellt worden sei lediglich eine 19-seitige Zusammenfassung des über 1000-seitigen Untersuchungsberichtes.
"Es ist ein Skandal, dass Risikountersuchungen zur Lebensmittelsicherheit geheim gehalten werden. Die vorliegenden Untersuchungsinterpretationen lassen keine abschließende Bewertung der Rattenversuche zu.", so Gentechnik-Experte Christoph Then. Monsanto versuche zudem durch Ergebnisse anderer Studien den Eindruck zu vermitteln, die Nieren- und Blutveränderungen lägen im Bereich normaler statistischer Abweichungen. Auch die europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde sei zu diesem Ergebnis gekommen.
Greenpeace weist die Darstellung von Monsanto als wissenschaftlich unzureichend zurück. Ausschlaggebend sei, dass im direkten Vergleich mit Kontrolltieren im Fütterungsversuch deutliche Unterschiede aufgetreten seien. Daher sei es erstaunlich, dass daraufhin offenbar keine weiteren Versuche durch Monsanto erfolgt seien.
Sollte sich das Expertengremium am Montag nicht über den Zulassungsantrag einig werden, fällt die Entscheidung im Ministerrat.