Gegen die chemische Keule spreche jedoch spricht einiges: sie werde immer wirkungsloser, weil sich die Milben an sie gewöhnt hätten. Zudem belaste sie die Umwelt und sie könne Rückstände in Bienenprodukten hinterlassen.
Das Institut für Zoologie der Martin-Luther-Universität (Halle-Wittenberg) und das Länderinstitut für Bienenkunde Hohen Neuendorf ( Brandenburg ) suchen nun nach Bienen, die für die Milbe weniger anfällig sind. Sie wollen widerstandsfähige Bienenvölker züchten und damit das Ökosystem in der Balance halten. Das Projekt, das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert wird, wolle neue, umweltfreundliche Wege gehen. Die Forscher untersuchten unter anderem Bienen darauf, ob sie an die Varroa-Milbe angepasst sind und einen Befall gut überstehen.
"Eine gezielte Züchtung auf Varroa-Resistenz ist schwierig, weil sie durch viele Gene bestimmt wird und erst nach Jahren feststeht, ob Bienen trotz Befalls überlebt haben", erklärt Martin Beye, Leiter der Gruppe Bienengenetik der Universität Halle. Deshalb wollten Beye und sein Team ein Diagnosesystem entwickeln, das Auskunft über vorhandene Abwehrkräfte liefert. Mit Hilfe des neuen Verfahrens sollen die widerstandsfähigeren Bienenvölker schnell ausgemacht und gezielte Zuchtempfehlungen für Imker erarbeitet werden.