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Umwelt und Chemie

Umweltverbände begrüßen neue Studie zur Chemiepolitik (REACH)

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Die Industrie sollte ihren Widerstand gegen die neue EU-Chemikalienpolitik aufgeben. Das fordern die Umweltverbände WWF, BUND, Greenpeace und DNR anlässlich der heutigen Vorstellung einer neuen Studie des Umweltbundesamts zu den Auswirkungen des geplanten REACH-Gesetzes (Registrierung, Evaluation und Autorisierung von Chemikalien). REACH sei nicht nur gut für Umwelt und Gesundheit - auch Unternehmen könnten profitieren. Vor allem die Datenlage über die gesundheits- und umweltbezogenen Eigenschaften von Chemikalien würden durch die neue Chemikalienpolitik entscheidend verbessert. Am Beispiel der Branchen "Lacke" und "Wasch- und Reinigungsmittel" werde deutlich, dass REACH fortschrittlichen Unternehmen zu Innovationsvorsprüngen, Planungssicherheit und langfristig zufriedenen Kunden verhilft.


Patricia Cameron, BUND-Chemikalienexpertin: "Genau so eine Studie hat in der Debatte gefehlt. Bisher wurden die kurzfristigen betriebswirtschaftlichen Kosten überbetont. Die Interviews mit verschiedenen Firmen zeigen, dass sich durch das REACH-System konkrete Verbesserungen für die Unternehmen ergeben, z.B. bei der Kommunikation mit den Kunden. Umwelt und Gesundheit gehören ohnehin zu den Gewinnern der Reform."

Beispielsweise seien durch den Einsatz von PCBs in deutschen Kindergärten und Schulen rund 22 Euro Entsorgungskosten pro Einwohner entstanden. Chemikalienbedingte Haut- und Atemwegserkrankungen kosteten jeden Deutschen jährlich sechs Euro. Die EU-Kommission beziffere die Kosten über 11 Jahre bei Einführung von REACH hingegen auf lediglich 1-1,5 Euro pro Person und Jahr.

Die Studie mache deutlich, dass bei sehr vielen Unternehmen Unklarheit darüber herrsche, welche Anforderungen durch die neue Gesetzgebung auf sie zukämen. Hier war die Informationspolitik der Industrieverbände bisher nicht förderlich. Diese Wissenslücken führten dazu, dass Unternehmen die Belastung oft weit überschätzten. Dem könne mit verständlichen Umsetzungsvorschriften begegnet werden.

"Derzeit sind jene Unternehmen benachteiligt, die verantwortungsbewusst bestimmte gefährliche Stoffe nicht mehr einsetzen. REACH wird dies umkehren. Denn in Zukunft führt kein Weg mehr an der Anmeldung der Chemikalien vorbei. Damit werden Unternehmen gleichzeitig vor Imageschäden und Haftungsrisiken geschützt," sagt Dr. Ninja Reineke, Chemikalienexpertin des WWF.

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