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Naturschutz

Der Wald leidet als Open-Air-Fitnessstudio

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Jährlich suchen viele Millionen Menschen im Wald Erholung vom Alltagsstress. Dabei wird längst nicht mehr nur klassisch gewandert, sondern es sind gerade die Trendsportarten wie Walking, Jogging, Mountainbiking und Hiking, die sich einer steigenden Beliebtheit erfreuen. Dies ist im deutschen Wald alles erlaubt und kostenfrei möglich, seitdem 1975 das freie Betretungsrecht im Bundeswaldgesetz festgeschrieben wurde. Doch führt die Vielzahl der Waldbesucher auch zu Schäden, die in der Regel durch Unkenntnis und Achtlosigkeit hervorgerufen werden, beklagt die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände, AGDW.


Das freie Betretungsrecht werde von Einzelnen auch dahingehend missbraucht, vorsätzlich (und strafbar!) Müll im Wald abzuladen. Der liegen gebliebene Müll müsse dann in der Regel vom Eigentümer entsorgt werden, um den Wald auch weiterhin als Erholungs- und Naturraum zu erhalten. Hierbei entstehen den Waldbesitzern jedes Jahr erheblich Kosten. Allein für die Sicherung der Erholungsfunktion (Verkehrssicherungspflicht, Nutzungsverzicht, Auflagenerfüllung in Schutzgebieten, Instandhaltung von Wegen und Gewährleistung der Bodenschutzfunktion) sind in stadtnahen Gebieten, wie z.B. in Brandenburg, durchschnittlich Kosten in Höhe von 125 €/ha entstanden. Davon entfallen allein über 30 €/ha auf die Müllentsorgung. Diese Kosten variieren sehr stark, doch lagen sie 2001 selbst in stadtfernen Regionen noch bei 0,50 - 2,50 €/ha. In der benachbarten Schweiz wurden die durchschnittlichen Kosten für die Müllentsorgung mit 11 €/ha beziffert.

Bedenklicher als die Müllablagerung ist in den niederschlagsarmen Regionen in Deutschland aber das erhöhte Waldbrandrisiko, das durch die Wald-Touristen gerade im Sommer besteht. Aus diesem Grunde wurde bisher ein staatlicher Zuschuss zur Waldbrandversicherung gewährt. Diese Zuschüsse sollen jetzt verringert oder sogar ganz gestrichen werden. Das würde bedeuten, dass der Waldbesitzer das Risiko eines Waldbrandes zukünftig selber tragen müsste. Das Betretungsrecht bliebe allerdings unangetastet!

"Waldbrände und Müllablagerungen entstehen in den meisten Fällen durch Unachtsamkeiten. Daher sollten zur Vorbeugung vor diesen Umweltschäden verstärkt Maßnahmen im Bereich Umweltbildung ergriffen werden," so Dr. Ute Seeling, Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW).

Das ist die Lage aus Sicht von 2004. Wie sieht es heute aus?

Der Wald ist nicht nur ein wichtiger Lebensraum für unzählige Tier- und Pflanzenarten, sondern auch ein beliebtes Ziel für Outdoor-Enthusiasten, die ihn als Open-Air-Fitnessstudio nutzen. Doch während körperliche Aktivität im Freien zahlreiche gesundheitliche Vorteile bietet, wirft die intensive Nutzung des Waldes als Fitnessraum Fragen nach ihrer ökologischen Nachhaltigkeit auf. Diese Erweiterung untersucht die potenziellen Auswirkungen des Outdoor-Fitness auf den Wald und diskutiert Möglichkeiten, wie diese Aktivitäten harmonisch mit der Natur in Einklang gebracht werden können.

Die Beliebtheit des Outdoor-Fitness im Wald:

  • Der Wald als ideale Umgebung für Bewegung und Sport
  • Trends wie Trailrunning, Wandern, Mountainbiken und Yoga im Freien
  • Die psychischen und physischen Vorteile von Aktivitäten im Freien

Die ökologischen Herausforderungen:

  • Bodenerosion durch häufige Nutzung von Pfaden und Trails
  • Störung der Tierwelt durch Lärm und menschliche Präsenz
  • Müllverschmutzung und unangemessenes Verhalten von Outdoor-Sportlern

Die Suche nach Lösungen:

Nachhaltige Wegegestaltung und -pflege zur Minimierung von Erosion Sensibilisierungskampagnen und Verhaltensrichtlinien für umweltbewusstes Verhalten im Wald Kooperationen zwischen Umweltschutzorganisationen, Fitnessunternehmen und lokalen Behörden Erfolgsgeschichten und Best Practices: Beispiele für erfolgreiche Initiativen zur Förderung von umweltfreundlichem Outdoor-Fitness Gemeinschaftsprojekte zur Renaturierung von geschädigten Waldgebieten Engagement von Outdoor-Enthusiasten für den Naturschutz und die Erhaltung des Waldes