Statt neue Überkapazitäten zu schaffen, müssen sich Politik und Wirtschaft nach Ansicht des VCD endlich von überzogenen Wachstumshoffnungen für den Flughafen BBI verabschieden und nach umweltverträglicheren Lösungen suchen. Denn Flugzeuge tragen in besonderem Maße zur Erwärmung der Erdatmosphäre und damit zum fortschreitenden Klimawandel bei. Ganseforth: "Wer ernsthaft den innerdeutschen Flugverkehr verlagern und gegen Preisdumping auf Kosten der Umwelt vorgehen will, muss veraltete Konzepte über Bord werfen."
Bei den Lärmschutzvorschriften orientiere sich die Flughafenplanung an den Grenzwerten, die der aktuelle Entwurf des Bundesumweltministeriums für das neue Fluglärmschutzgesetz vorsehe. Das sei zunächst positiv zu bewerten. Doch betreffe das lediglich passive Maßnahmen wie z.B. den Einbau von Schallschutzfenstern. Zusätzliche Auflagen zur aktiven Lärmvermeidung tagsüber seien nicht vorgesehen. Ein konsequentes Nachtflugverbot zwischen 22 und sechs Uhr fehle sogar ganz. "Das ist für die Betroffenen unzumutbar", urteilt Ganseforth.
Die Finanzierung des mindestens 1,7 Milliarden Euro teuren Projektes sei zudem nach wie vor ungeklärt. Die Haushaltslage der Gesellschafter - der Bund sowie die Länder Berlin und Brandenburg - spreche für sich, Privatisierungsbemühungen seien bisher gescheitert. Allein die Kosten für den vorgesehenen unterirdischen Bahnanschluss mit veranschlagten 260 Millionen Euro zeigen aus Sicht des VCD die zu teure Ausgestaltung des Projekts. Stefan Kohte vom VCD-Landesverband Berlin: "Alternativlösungen wie eine Kabinenbahn, die den bestehenden Bahnhof mit dem Terminal verbindet, sind wesentlich günstiger zu haben. Die gesparten Millionen gehören in überfällige Schienen- und Nahverkehrsprojekte, die viel mehr Menschen in der Region Berlin-Brandenburg zu Gute kämen."