Der Bau des Plattbodenschiffes wurde aus dem Nachlass Ilse Vormanns aus Düsseldorf finanziert, die Greenpeace in ihrem Testament bedacht hat. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 1,4 Millionen Euro. Bisher hat Greenpeace immer gebrauchte Schiffe gekauft und aufwändig umgebaut.
Die "Beluga II" ist ein moderner Motorsegler mit zwei Masten nach dem Vorbild holländischer Plattbodenschiffe. Sie wurde auf der Fritjof Nansen Werft in Wolgast gebaut. Dieser Schiffstyp, in Norddeutschland auch unter dem Namen Ewer bekannt, kann bei Ebbe auf Sand oder Schlamm trocken fallen, ohne Schaden zu nehmen. Sie hat einen geringen Tiefgang. Die Masten sind umklappbar, so dass die "Beluga II" auch Flüsse mit niedrigen Brücken befahren kann. Im Inneren des 34 Meter langen Schiffes ist Platz für einen Container. Damit lässt sich die "Beluga II" problemlos und schnell für verschiedene Missionen ausrüsten, z.B. mit einem Labor. Der multifunktionale Klipper hat zudem eine größere Reichweite als die alte "Beluga". Er kann über 2000 Kilometer fahren, ohne zu tanken, unter Segeln mehr.
Greenpeace hat für das Schiff den "Blauen Engel für umweltschonende Schifffahrt" beantragt - das im Moment modernste und anspruchvollste Gütesiegel für Schiffe. So hat der Schiffsmotor bei Spritverbrauch und Abgasen Werte, die besser sind als die gesetzlichen Vorgaben. Flüssige Emissionen werden gesammelt, klimaschädliche Kühl- und Kältemittel sind ebenso tabu wie das Feuerlöschmittel Halon.
Während der Feier am Fischmarkt in Hamburg-Altona überreichten Greenteams aus den Küstenländern, die jüngsten Greenpeacer, dem Kapitän eine fantasievoll gestaltete Fahne und eine Flaschenpost. Das Geschenk ist ein Zeichen dafür, dass die Umweltschützer der Zukunft die Aktionsarbeit auf dem Greenpeace-Schiff der Zukunft kaum erwarten können. Voraussichtlich Ende August wird das alte Aktionsschiff in Oberhausen eintreffen. Es soll dort im Sea Life Center als Museumsschiff zu sehen sein.