Eine zusätzliche Gefahr stellen die Transporte dar. Derzeit wird der radioaktive Müll direkt bei den Atomkraftwerken zwischengelagert. Um ihn nach Yucca Mountain zu befördern, muss er Tausende von Kilometern durch 43 US-Bundesstaaten gefahren werden. Entlang den Strecken sind 50 Millionen Menschen gefährdet.
Die Bush-Administration scheint das alles nicht zu interessieren. Wenn es nach ihr geht, wird unter dem Yucca Mountain im Jahre 2010 ein Endlager für rund 77.000 Tonnen atomaren Risikomülls in Betrieb genommen. Kritiker sagen, die Entscheidung für den Wüstenstandort sei allein der politischen Schwäche Nevadas geschuldet. Kein Bundesstaat wollte die gefährliche Hinterlassenschaft auf seinem Gebiet akzeptieren. Spätestens seit 1992 ist bekannt, dass Yucca Mountain als Endlagerstandort nicht sicher ist. Die geologischen Voraussetzungen sind unzulänglich, das Gestein bietet keine Barriere gegen austretende Strahlung. Sicherheit müssen allein die Metallbehälter garantieren. Im Gebiet um Yucca Mountain hat es zudem in den letzten 20 Jahren mehr als 600 Erdbeben gegeben, das letzte im Jahre 2002. Auch eine Wiederkehr des Vulkanismus in der Region kann nicht ausgeschlossen werden.
Um den Standort trotzdem durchsetzen zu können, wurden kurzerhand die Sicherheitsstandards der US-Umweltschutzbehörde EPA an die Realität "angepasst". Seit 2001 gibt es spezielle "vernünftige" Yucca Mountain-Richtlinien. So gerüstet, konnte Präsident Bush dem Kongress im Jahre 2002 die richtige Empfehlung geben. Yucca Mountain wurde abgesegnet, das Veto des Gouverneurs von Nevada überstimmt.
Staatliche und nichtstaatliche Gegner des Projekts gingen vor Gericht. Die Kritiker sind zuversichtlich. Steve Frishman von der Nevada Nuclear Waste Task Force im November 2002: "Um Yucca Mountain zu stoppen, muss Nevada nur einen der fünf Prozesse gewinnen. Die anderen müssen alle Prozesse gewinnen."