Die internationale Gemeinschaft hatte auf der Weltbevölkerungskonferenz in Kairo 1994 ein Aktionsprogramm beschlossen, das die Industrieländer zu einem Drittel finanzieren wollten. Doch nur wenige Länder - darunter die Niederlande und Schweden - sind ihrer Selbstverpflichtung nachgekommen. Deutschland dagegen hat seine 1994 getroffenen Zusagen bislang nicht erfüllt. Zwischen 1996 und 2001 hat die Bundesregierung nur rund 818 Millionen statt der veranschlagten 2,7 Milliarden Euro zu dem Programm beigetragen.
Allein zwischen 1996 und 2001 hätten über 268 Millionen ungewollte Schwangerschaften, 113 Millionen Abtreibungen und 7 Millionen Fälle von Säuglingssterblichkeit verhindert werden können, wenn die Geberländer ihr Versprechen gehalten hätten. Insgesamt haben die reichen Länder des Nordens über 21,6 Milliarden Euro zu wenig gezahlt, zwei Drittel der 1994 zugesagten Summe. Neben der Veranstaltung in Berlin fanden auch Mahnungen in Amsterdam, Kopenhagen, London und Rom statt.