Um zu zeigen, wo das Geld sitze, das in den öffentlichen Kassen fehlt, stellten die Protestierer einen überdimensionierten schwarzen Geldkoffer mit der Aufschrift "20 Milliarden Euro" vor den Vodafone-Eingang. So viel Steuern will das Unternehmen sparen, indem es Buchverluste aus der Mannesmann-Übernahme in Höhe von 50 Milliarden abschreibt. Dadurch hätte das hoch profitable Unternehmen auf dem Papier einen riesigen Verlust und müsste auf Jahre hinaus weniger Steuern zahlen. Ob dieses Vorgehen legal ist, prüfen die Behörden derzeit.
Die Aktion in Düsseldorf bildet den Auftakt zu einer bundesweiten Attac-Kampagne gegen den "Vodaklau". Mit mehreren 10.000 Flugblättern, Postkarten und Plakaten wollen Attac-Gruppen in vielen Städten über die Pläne von Vodafone informieren und zum Protest aufrufen. Dabei sollen möglichst viele Menschen Vodafone per Postkarte oder E-Mail mitteilen, was sie von den "Steuertricks" des Unternehmens halten. "Die großen Konzerne wollen eine intakte Infrastruktur nutzen, ohne Steuer zu zahlen", sagte Detlev von Larcher, Mitglied der Attac-AG "Stoppt Steuerflucht". "Sie müssen merken, dass die Menschen das nicht akzeptieren." Die ersten Karten wurden bereits bei der Auftaktaktion an Vodafone übergeben.
Damit sich Unternehmen wieder "angemessen" an der Finanzierung öffentlicher Aufgaben beteiligen, fordert Attac zudem, Steuerschlupflöcher zu schließen. Zusammen mit der Gewerkschaft ver.di haben die Globalisierungskritiker das Modell einer "Solidarischen Einfachsteuer" entwickelt. Zudem fordert Attac, den "ruinösen Steuerwettbewerb" zwischen Staaten durch internationale Mindestsätze zu stoppen.