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Meinungsumfrage

82 Prozent der Deutschen sind besorgt über Chemikalien im Blut

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Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts IPSOS im Auftrag der Umweltstiftung WWF ergab, dass 82 Prozent der Deutschen sich Sorgen wegen Chemikalienspuren im Blut machen. Die Umfrageergebnisse wurden am Mittwoch anlässlich der Eröffnung der WHO-Ministerkonferenz zum Thema Umwelt und Gesundheit in Budapest veröffentlicht.


Für die repräsentative Umfrage wurden über 6.000 Menschen aus den sechs bevölkerungsreichsten Ländern der EU, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Polen und Spanien befragt. Mehr als jeder dritte Europäer (39Prozent) ist der Umfrage zufolge "sehr besorgt" über die Anreicherung von Chemikalien im Körper von Menschen und in der Umwelt. Weitere 44 Prozent äußerten sich "etwas besorgt" darüber. Insgesamt teilen also 83 Prozent der EU-Bürger aus den untersuchten Staaten die Besorgnis der Deutschen.

"Es ist höchste Zeit, dass Politiker die Besorgnis der Menschen in Europa ernst nehmen und die einmalige Chance ergreifen, eine starke EU-Chemikalienreform auf den Weg zu bringen, anstatt sie den kurzsichtigen Lobbyinteressen eines radikalen Flügels der Industrie preis zu geben," interpretiert Karl Wagner, Leiter der WWF DetoX-Kampagne das Umfrageergebnis. Anlass ist die aktuelle Diskussion um eine neue EU-Chemikalienpolitik REACH (Registration, Evaluation, Authorization of Chemicals).

Die Umfrage ergab außerdem, dass mehr als zwei Drittel der Europäer (69Prozent) einen Euro mehr pro Jahr für alltägliche Haushaltsgüter ausgeben würden, wenn die chemische Industrie dieses Geld nutzt, um die gefährlichsten Chemikalien zu identifizieren und durch harmlosere Alternativen zu ersetzen. Ein Euro pro EU-Bürger und Jahr über einen Zeitraum von elf Jahren ist der von der EU-Kommission errechnete Kostenfaktor für die Umsetzung der vorgeschlagenen Gesetzesnovelle.

"Die Industrie hat spätestens jetzt keinen Grund mehr, sich über die Kosten von REACH zu beschweren, nachdem nun klar ist, dass viele Konsumenten sogar bereit sind, den Preis zu bezahlen" fügt Karl Wagner hinzu. "Wenn man die Kosten in Relation setzt zu den Gewinnen, die die europäische chemische Industrie jährlich einfährt, erübrigt es sich allerdings, auf das Portemonnaie der Verbraucher zu schielen", so Karl Wagner.