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Müllermilch will per Klage Greenpeace-Kampagne stoppen

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Die Auseinandersetzung zwischen Greenpeace und dem Milchkonzern Müllermilch erreicht einen vorläufigen Höhepunkt: Greenpeace wurde am Mittwoch mitgeteilt, dass die Theo Müller GmbH & Co. KG die Kampagne der Umweltschutzorganisation gegen Gen-Milch mit einer einstweiligen Verfügung stoppen will. Greenpeace informiert die Öffentlichkeit seit April 2004 darüber, dass die Milchkühe von Müller mit genmanipulierten Pflanzen gefüttert werden. Die mündliche Verhandlung wird am 9. Juni im Landgericht Köln stattfinden.


"Müllermilch will Greenpeace den Mund verbieten und Verbraucheraufklärung zensieren. Dabei lehnt die Mehrheit der Verbraucher Gentechnik im Essen und die Fütterung der Tiere mit genmanipulierten Pflanzen ab", sagt Ulrike Brendel, Gentechnik-xpertin von Greenpeace. "Der Müller-Konzern sollte besser dafür sorgen, dass seine Milchkühe keine Gentechnik mehr erhalten."

Die Müller GmbH, zu deren Marken auch Weihenstephan und Sachsenmilch gehören, bestreitet in ihrer Klageschrift nicht, dass die Milchkühe genmanipulierte Futtermittel bekommen. Müllermilch will jedoch gerichtlich alle bisherigen Verbraucherinformationen zum Thema durch Greenpeace verhindern. So soll unter anderem die Greenpeace eine Mitmachaktion verboten werden, welche die Müller-Werbung mit Dieter Bohlen, den Becher-Girls und dem Kleinen Hunger persifliert. Zudem sollen das Kennzeichnen von Müller-Produkten in Supermärkten mit Warnhinweisen wie "Gen-Milch: Hände weg!" und andere Äußerungen zur Verfütterung von Gen-Pflanzen für Müller-Produkte untersagt werden.

"Natürlich sind unsere Äußerungen provokant und erlauben sich einen Spaß mit der teuren Werbekampagne von Müllermilch. Doch dies ist Satire und rechtlich nicht zu beanstanden", erklärt Brendel. In ihrem Antrag auf eine einstweilige Verfügung behauptet die Müller GmbH, eine gentechnikfreie Fütterung der Milchkühe sei nicht möglich. Diese Aussage ist falsch. Hersteller von Futtermitteln bieten ausreichende Mengen gentechnikfreier Futtermittel an. Zahlreiche Unternehmen in Deutschland garantieren ihren Kunden bereits, bei tierischen Produkten auf Gen-Futter zu verzichten. Dazu gehören unter anderen Wiesenhof, Ritter Sport und Du Darfst/Unilever.

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