In einem Offenen Brief riefen sie die Bundestagsabgeordneten auf, dafür Sorge zu tragen, dass Saatgutfirmen und Landwirte, wenn sie Gentechnik einsetzten, nach dem Verursacherprinzip für alle Schäden haften müssten. Der vorliegende Gesetzentwurf decke nur einen geringen Teil der möglichen Schadensansprüche. Damit bestehe die Gefahr, dass durch den Einsatz der Gentechnik auch gentechnikfreie Lebensmittel teurer werden könnten.
Zur Schadensregulierung dürften zudem keine Steuergelder ausgegeben werden. Das Gesetz müsse klare Abbruchkriterien bei Freisetzung und Anbau genmanipulierter Pflanzen benennen. Wenn Gen-Pflanzen durch unkontrollierte Ausbreitung die gentechnikfreie Landwirtschaft bedrohten, seien sie aus dem Verkehr zu ziehen.
Anbau und Monitoring müssten bei voller Transparenz erfolgen. Wer Gentechnik anwende, müsse sich drei Monate vor der Aussaat mit seinen Nachbarn abstimmen und entsprechende Flächen in einem öffentlichen Register angeben. Naturschutzgebiete bedürften eines besonderen Schutzes vor Gentechnik.
Zu den Unterzeichnern des Offenen Briefes gehören: Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), Agrarbündnis, Arbeitsgemeinschaft der Umweltbeauftragten der evangelischen Kirche (AGU), Bioland, Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Demeter, Deutscher Naturschutzring (DNR), Foodwatch, FQ&H, Gen-ethisches Netzwerk (GeN), Greenpeace, Grüne Liga, Internationale Vereinigung der Ärzte zur Verhütung des Atomkrieges, Katholische Landjugendbewegung (KLJB), Industriegewerkschaft Bauen Agrar Umwelt (IGBau), Naturland, Naturschutzbund (NABU), Ökologischer Ärztebund, Zukunftsstiftung Landwirtschaft (zs-l). Rund vierzig mittelständische Unternehmen und Wirtschaftsverbände unterstützen die Initiative.