In dem Mais Bt11 sei zudem ist Erbsubstanz vorhanden, die von anderen Gen-Pflanzen stamme und in diesem Mais gar nicht enthalten sein sollte, so Greenpeace weiter. Ausserdem fehlen wichtige Sicherheitsdaten und eingehende Untersuchungen. Die französischen Behörden stellten im November 2003 daher fest, dass bei diesem Mais unerwartete Wirkungen nicht auszuschliessen sind. Greenpeace fordert wegen der ungeklärten Sicherheitsprobleme einen sofortigen Stopp der Zulassung von Gen-Mais.
Ein bereits zugelassene Gen-Mais der Firma Monsana (MON 863) hatte bei Fütterungsversuchen an Ratten schwere Schäden verursacht. Unter anderem veränderte sich das Blutbild der Nager und es kam zu Nierenschäden. Die Unterlagen über diese brisanten Untersuchungen will die Firma Monsana allerdings nicht veröffentlichen. Französische Behörden, die den geheimen Originalbericht gelesen haben, halten den Gen-Mais, der ein Insektengift produziert, nicht für sicher. Greenpeace fordert Monsanto auf, die Unterlagen zu veröffentlichen. Aufgrund eines Hinweises von Greenpeace ist mittlerweile das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit tätig geworden und hat die Herausgabe der Unterlagen bei Monsanto angemahnt
Unterdessen wird nach Greenpeace-Recherchen Landwirten erstmals in der gesamten EU Gen-Maissorten zum Kauf angeboten. Das in diesen Tagen erscheinende europäische Sortenblatt listet erstmals Mais der Firma Monsanto auf (MON 810), der ohne Kennzeichnung in der EU angebaut werden kann. Ob der Mais allerdings Abnehmer finden wird, ist offen: An einer gemeinsamen Initiative der Gentechnik-Industrie und der Landesregierung von Sachsen-Anhalt zum Anbau von Gen-Mais wollen sich bislang nur wenige Landwirte beteiligen.