Schadstoffe, Unterwasserlärm und vor allem die Fischerei machen den Meeressäugern das Überleben schwer. Zu viele sterben in nicht für sie ausgebrachten Fischernetzen, im "Beifang". Sie können die modernen Netze aus Kunststoffgarn weder sehen noch mit ihrem Echolot erfassen. Sie verheddern sich und ersticken elendig.
Um den kleinen Walen aus großer Not zu helfen, wurde unter dem "Abkommen zur Erhaltung der Kleinwale in Nord- und Ostsee" (ASCOBANS) ein Rettungsplan entwickelt. Er rät zur Umrüstung auf weniger gefährliche Fischfangtechniken: Von Treibnetzen auf Langleinen und von Stellnetzen auf Fischreusen. Der Plan rät auch zu Öffentlichkeitsarbeit.
Die Gesellschaft zum Schutz der Meeressäugetiere (GSM) bittet Seefahrer um Mithilfe: Melden Sie der GSM Schweinswalsichtungen, möglichst mit ausführlichen Angaben wie GPS-Daten. Jedes Lebenszeichen hilft. Denn manche Politiker und Fischer würden nur zu gern ein Scheitern des Rettungsplans sehen. Ihr Motto: Wo keine Schweinswale sind, sind Aktivitäten zur Rettung überflüssig. Dabei haben auch die Fischbestände Schutzmaßnahmen bitter nötig. Die Sichtungsdaten können helfen, Schutzgebiete auszuweisen. Die EU-Länder sind verpflichtet, Schutzgebiete einzurichten. Die Daten können weiterhin ausschlaggebend dafür sein, wo Windparks umweltverträglich errichtet werden dürfen.
Wie historische Dokumente belegen, lebten Schweinswale einst überall in der Ostsee. Sie wurden auch als "Meerschwein" gegessen. Heute kommen sie fast nur noch im südwestlichen Teil, vor den Küsten Dänemarks, Deutschlands und teilweise vor Schweden, Finnland und Polen vor. Eine etwaige Grenze liegt in Höhe der dänischen Insel Bornholm, wie auch Untersuchungen vom IFAW (Internationaler Tierschutz-Fonds) bestätigen. Ein Rettungsplan kann natürlich nur funktionieren, wenn dem Ostsee-Wal keine tödlichen Fallen mehr gestellt werden und er eine Chance bekommt, seine angestammte Heimat wieder zu erobern: die ganze Ostsee.