Bis heute fehle laut foodwatch ein klares Signal von Herstellern und Händlern, ihrer Konzernverantwortung gegenüber Jugendlichen nachzukommen. Die Firma Diageo, Hersteller von ?Smirnoff Ice?, wolle in diesem Jahr 60 Millionen Euro in die Werbung stecken. Ähnliches dürfte Bacardi für die Produkte ?Breezer? und ?Rigo? ausgeben. Wolfschmidt dazu: ?120 Millionen Euro pumpen die beiden Marktführer in verführerische Alcopops-Werbung.? Zugleich wiegele der Bundesverband der Spirituosenindustrie (BSI) mit vagen Selbstverpflichtungen bei der Werbung, kleingedruckten Altershinweisen und verfassungsrechtlichen oder finanzpolitischen Bedenken ab.
Das neue Gesetz werde zwar die Sondersteuer und den Aufdruck ?ab 18? regeln, nicht aber die Werbung oder die Zusammensetzung der Alcopops. ?Die Sondersteuer wird auf den Branntweinanteil in den Alcopops erhoben?, erläutert Wolfschmidt. Dieser entspreche pro Flasche einem Glas Schnaps. Schon heute werde aber ?Smirnoff Ice? in den USA anstatt mit Branntwein mit Gärungsalkohol hergestellt. foodwatch fordert eine Reduzierung der Süßungsmittel in der Rezeptur, damit Alcopops sich nicht wie Limonaden verkaufen.
Durch die Platzierung von Alcopops neben alkoholfreien Getränken oder Snacks verharmlose der Handel die Alcopops. foodwatch verlange vom Handel, seiner Verantwortung gegenüber Jugendlichen und Eltern nachzukommen. ?Alcopops gehören ins Spirituosenregal. Das erhöht die Hemmschwelle bei Jugendlichen und das kritische Bewusstsein beim Verkaufspersonal und den Eltern?, ist Wolfschmidt überzeugt.