Am ersten Spaziergang letzten Sonntag beteiligten sich einige Aktive von BUND, attac, Bündnis90/Die Grünen, ['solid] und Kirchenvertreter, während in Stuttgart über 10.000 Menschen gegen Gentechnik in der Landwirtschaft auf die Straße gingen. Die Aktion war der Auftakt für weitere Spaziergänge zum ersten Freisetzungsversuch mit gentechnisch verändertem Weizen in Deutschland.
Die Aktion wurde von einem großem Polizeiaufgebot bewacht, obwohl seitens der Initiatoren mehrmals versichert wurde das Feld nicht betreten oder zerstören zu wollen. Oliver Wendenkampf, Landesgeschäftsführer des BUND, betonte nochmals, dass weder vom BUND noch vom Aktionsbündnis derartige Aktionen durchgeführt würden. Allerdings stelle das Aussähen von Öko-Weizen keine Form der Gewalt dar. "Leben zu schaffen, ist keine Gewalt.", so Johannes Lewek, Jugendpfarrer in Magdeburg.
Der von Syngenta freigesetzte Weizen soll resistenter gegen Fusarien-Pilze sein und den Pilzbefall verringern. Das Pilzproblem ist allerdings vor allem ein Symptom der gegenwärtigen intensiven Landbewirtschaftung: dichter Bestand der einzelnen Pflanzen, enge Fruchtfolge, Pflugverzicht und anfällige Hochertragssorten sind die Hauptursachen für den Pilzbefall. Die Antwort stellt hier nicht die Gentechnik dar; eine langfristige Pilzbekämpfung erfordert ein Umdenken in der gegenwärtigen Landbewirtschaftung.