"Als Brutgebiete benötigen die Schreiadler große unzerschnittene, reich strukturierte Gebiete mit urwüchsigen Wäldern und Feuchtgebieten?, erklärt Margit Meergans von der Deutschen Wildtier Stiftung. Diese fänden sie in Deutschland fast ausschließlich in Mecklenburg-Vorpommern und teilweise noch in Brandenburg. Aber auch dort würde der Lebensraum der Schreiadler durch Zersiedlung und Zerschneidung der Landschaft sowie Entwässerung von Feuchtgebieten eingeengt und bedroht.
Um den Bestand dieses seltenen Greifvogels zu erhalten, unterstützt die Deutsche Wildtier Stiftung ein Moorschutzprojekt der Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern im Unteren Recknitztal. Rund 1.200 Hektar Flusslandschaft sollen dort renaturiert werden. Das bedeutet nicht nur Lebensraum für den Schreiadler, sondern auch für viele andere seltene Arten, wie Kranich, Wachtelkönig und Rohrdommel. Der Erhalt von Feuchtwiesen - dem Jagdrevier der Schreiadler - obliegt in dem Projekt einer besonderen Sorgfalt, denn diese Flächen müssen langfristig durch Pflege oder extensive Nutzung offen gehalten werden. "Ohne Pflegemaßnahmen würden sie schnell verbuschen und wären so als Nahrungsrevier für den Schreiadler verloren", betont Margit Meergans.